Autozulieferer in der Krise

Mahle dämmt Verlust ein

Der Autozulieferer Mahle hat seinen Verlust nach neun Monaten etwas reduziert. Die Branchenflaute sowie negative Währungs- und Steuereffekte drücken den Stuttgarter Konzern weiterhin.

Mahle dämmt Verlust ein

Mahle dämmt Verlust ein

Branchenflaute und negative Steuereffekte belasten Autozulieferer

sck Stuttgart

Der Autozulieferer Mahle hat in den ersten neun Monaten dieses Jahres seinen Nettofehlbetrag etwas eindämmen können. Das Stuttgarter Unternehmen verbuchte einen Verlust nach Steuern von 89 Mill. Euro nach HGB-Rechnungslegung. Das sind 5 Mill. Euro weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Im Jahresschlussquartal müsste Mahle nach Steuern rund 90 Mill. Euro verdienen, um das Ziel, 2025 unterm Strich schwarze Zahlen zu schreiben, zu erreichen. Auf der Branchenmesse IAA in München betonte Konzernchef Arnd Franz im Gespräch mit der Börsen-Zeitung diese Vorgabe. Mahle erwirtschaftete in den beiden zurückliegenden Jahren Gewinne: Nach einem Fehlbetrag von 332 Mill. Euro 2022 waren es 26 Mill. (2023) und 22 Mill. Euro (2024).

Dollarschwäche drückt

Neben der Branchenflaute setzen Mahle negative Währungseffekte und hohe Steuerbelastungen zu. In den ersten neun Monaten dieses Jahres schrumpfte der Umsatz um 4% auf 8,4 Mrd. Euro. Das geht aus dem auf der Internetseite von Mahle veröffentlichten Zwischenbericht per 30. September hervor. Mahle bezifferte die Belastungen aus Währungen auf 228 Mill. Euro; unter anderem dämpfte der schwächere Dollar.

Zudem drückten auch Basiseffekte die Erlöse und das Resultat. So profitierte das Unternehmen 2024 vom Verkauf seiner Anteile am Joint Venture Behr-Hella-Thermocontrol. Seinerzeit erlöste Mahle damit 164 Mill. Euro. Dieser positive Einmaleffekt entfällt in diesem Jahr. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) schrumpfte nach neun Monaten um 15% auf 526 Mill. Euro. Die operative Marge fiel um 0,8 Prozentpunkte auf 6,2% zurück. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) brach um zwei Fünftel auf 126 Mill. Euro ein. Die Ebit-Marge schrumpfte um 0,9 Punkte auf 1,5%.

Finanzergebnis tiefrot

Das Finanzergebnis von minus 117 Mill. Euro drückte zusätzlich. Aufgrund der vielen Belastungen fiel das Konzernergebnis vor Steuern um 22% auf 43 Mill. Euro zurück. Die Steuern verminderten sich zwar um 12% oder 17 Mill. Euro auf 131 Mill. Euro, sind aber nach wie vor ungewöhnlich hoch. Diese entsprechen dem Dreifachen des Ergebnisses der Geschäftstätigkeit.

Mahle begründete die hohe Steuerlast damit, dass latente Steuern auf Verlust- und Zinsvorträge nicht in vollem Umfang aktiviert werden konnten.

Ende September betrugen die Bankverbindlichkeiten von Mahle 692 Mill. Euro. Das ist ein Rückgang von 9% gegenüber dem Jahresultimo 2024.