Mahle macht 68 Mill. Euro Miese
Mahle schreibt tiefrot
Branchenflaute und negative Steuereffekte belasten Autozulieferer
sck München
Der Autozulieferer Mahle ist im ersten Halbjahr tief in die Verlustzone gerutscht. Das Stuttgarter Unternehmen verbuchte einen Nettofehlbetrag von 68 Mill. Euro. Ein Jahr zuvor verzeichnete der Konzern nach HGB noch einen Überschuss von 16 Mill. Euro.
In der laufenden zweiten Jahreshälfte müsste Mahle nach Steuern rund 70 Mill. Euro verdienen, um das selbst gesteckte Ziel, 2025 unterm Strich schwarze Zahlen zu schreiben, zu erreichen. Konzernchef Arnd Franz bekräftigte gegenüber der Börsen-Zeitung kürzlich diese Vorgabe. Der Konzern erzielte in den beiden zurückliegenden Jahren Gewinne. 2024 waren es 22 Mill. Euro, 2023 kehrte der Konzern mit netto 26 Mill. Euro in die Gewinnzone zurück. Zum Vergleich: 2022 machte Mahle 332 Mill. Euro Miese.
Mehrere Belastungsfaktoren
Als Gründe für den jüngsten Dämpfer nannte die Geschäftsführung im Zwischenbericht per 30. Juni 2025 vor allem vier Aspekte: die allgemeine Branchenflaute, Belastungen aus Währungen, einen negativen steuerlichen Effekt und Basiseffekte im Konsolidierungskreis des Konzerns.
In den ersten sechs Monaten dieses Jahres sackte der Konzernumsatz um 6% auf 5,7 Mrd. Euro ab. Dazu trugen nach Unternehmensangaben die schwache Nachfrage nach Elektrofahrzeugen und die Dollar-Abwertung gegenüber dem Euro bei. Allein die negativen Währungseffekte drückten die Erlöse nach Unternehmensangaben um 117 Mill. Euro. Der Verkauf von Unternehmensteilen (Behr-Hella Thermocontrol und Thermostate-Aktivitäten) im Frühjahr 2024 sorgte dafür, dass der Umsatz in der ersten Hälfte 2025 um 106 Mill. Euro geringer ausfiel. Ohne diese beiden Faktoren wäre der Konzernumsatz Mahle zufolge lediglich um 2% zurückgegangen.
Marge fällt auf 1,5 Prozent
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) brach um 63% oder 141 Mill. auf 83 Mill. Euro ein. Die operative Marge fiel um 2,2 Prozentpunkte auf 1,5% zurück. Das Finanzergebnis drückte mit unverändert minus 75 Mill. Euro die Profitabilität. Mahle wies dadurch ein Ergebnis der Geschäftstätigkeit von nur noch 26 Mill. Euro aus. Das entsprach einem Rückgang von 90 Mill. Euro.
Die Steuern fielen mit 75 (i.V. 85) Mill. Euro überproportional hoch aus. Diese entsprachen dem Dreifachen des Ergebnisses der Geschäftstätigkeit. Mahle erklärte das damit, dass „aktive latente Steuern auf Verlust- und Zinsvorträge nicht in vollem Umfang aktiviert werden konnten“.
Den auf 28 (106) Mill. Euro deutlich geschrumpften Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit führt Mahle auf einen „stärkeren Anstieg des Nettoumlaufvermögens zurück“.
