Marriott übernimmt Starwood

Hotelkette zahlt 12,2 Mrd. Dollar für Rivalen überwiegend in Aktien

Marriott übernimmt Starwood

scd New York – Die Hotelkette Marriott International hat sich mit Starwood Hotels & Ressorts Worldwide auf eine Übernahme verständigt. Dabei will Marriott in einem überwiegenden Aktiendeal 12,2 Mrd. Dollar für den kleineren Rivalen zahlen. Der Baranteil der Offerte beträgt lediglich 340 Mill. Dollar. Die Transaktion, von der sich Chief Executive Arne Sorenson vor allem Skaleneffekte erhofft, trifft bei den Anlegern auf wenig Gegenliebe. Am Montag gaben die Titel um 6,2 % auf 70,31 Dollar nach. Der Angebotspreis von 72,08 Dollar ist weit niedriger, als die Aktie in den vergangenen zwölf Monaten lange Zeit notiert hatte. Selbst wenn die versprochenen 7,80 Dollar je Aktie aus der nach der Übernahme vorgesehenen Abspaltung der Timesharing-Sparte von Starwood hinzugerechnet werden, liegt die Offerte mit 79,88 Dollar je Titel noch immer unter dem Niveau der Monate März bis Juli.Die US-Hotelbranche reagiert mit Konsolidierung auf die wachsende Konkurrenz durch Privatwohnungsvermittler wie die jüngst von Expedia übernommene Homeaway oder das mit 25 Mrd. Dollar bewertete Start-up Airbnb. Sorenson erklärte, man habe im Frühjahr erstmals eine Übernahme von Starwood erwogen. Damals hatte das in Stamford (Connecticut) ansässige Unternehmen erklärt, seine strategischen Optionen zu prüfen, und dabei auch eine Fusion oder eine Übernahme nicht ausgeschlossen. “Wir sind zu der Überzeugung gelangt, dass die Kombination der beiden Firmen Größenvorteile bringen wird”, erklärte Sorenson. “Unseren Kunden können wir etwa ein größeres Loyalitätsprogramm anbieten.” Zudem seien größere Investitionen etwa in Technologie möglich.Allerdings geht der CEO davon aus, dass die Kombination von zwei Firmen mit insgesamt mehr als zwei Dutzend Marken längere Zeit Ressourcen binden wird. Eine Vereitelung der Pläne durch die Wettbewerbshüter fürchtet er nicht. Zusammengenommen komme man nicht einmal auf 15 % Marktanteil in den USA. Die Branche sei hoch wettbewerbsintensiv. Der Abschluss der Transaktion wird Mitte 2016 erwartet.Mit Starwood nimmt Sorenson vor allem das internationale Geschäft ins Visier. Mehr als die Hälfte der über 350 000 Hotelzimmer des Konzerns befinden sich außerhalb der USA. Vor allem in den höheren Preisklassen hat Starwood expandiert – etwa mit der modern gestalteten “W”-Hotelkette oder St. Regis Hotels. Ab dem zweiten Jahr soll Starwood einen positiven Gewinnbeitrag leisten. Die Kosten der Übernahme werden auf 100 Mill. bis 150 Mill. Dollar beziffert.Mit einer Übernahmeofferte für Starwood wurde schon länger gerechnet. Zuletzt hatte der US-Fernsehsender CNBC allerdings Hyatt Hotels als Favoriten ausgemacht. Auch chinesischen Hotelgruppen wurde Interesse unterstellt. Hyatt hätte mit einem Zusammenschluss den Größennachteil gegenüber Marriott und Hilton wettmachen können. Nun wächst dieser weiter.