Maschinenbau profitiert vom Euroraum

Inland hält sich zurück - LBBW: Anzeichen für Belebung nach fünf Jahren Stagnation

Maschinenbau profitiert vom Euroraum

wb Frankfurt – Die deutschen Maschinenbauer profitieren vom Geschäft im Euroraum. Im April legten die Bestellungen aus den Märkten der Währungsunion um 14 % zu. Damit setzt sich der positive Trend nach Angaben des Branchenverbandes VDMA fort. “Das bestätigt unsere Hoffnung, dass der Euroraum sich in diesem Jahr als einer der Wachstumstreiber für den Maschinenbau erweist”, sagt Verbandschefvolkswirt Ralph Wiechers. Alles in allem sank der Auftragseingang gemessen am starken Vorjahresmonat um 3 %. Verantwortlich dafür ist ein Minus von 15 % von heimischen Kunden. Der Rückgang sei allerdings vor allem auf einen Basiseffekt zurückzuführen.”Ausblick macht Hoffnung”, meinen die Beobachter der LBBW zu den Perspektiven. Der seit September 2016 gestartete positive Trend der Konjunkturerwartungen für die Weltwirtschaft setzte sich auch in den ersten Monaten 2017 fort. Die vielfältigen Stimmungsindikatoren spiegelten sich noch nicht im Auftragseingang: Generell bestehe die Gefahr, dass die Kennzahlen verzerrt und damit der zugrunde liegende Trend verwässert werde. So zeige die aktuelle Statistik für die ersten vier Monate lediglich einen nominalen Auftragszuwachs von 2 %. Regional waren dafür die Märkte außerhalb der EU verantwortlich.”Zyklischer Aufschwung wahrscheinlich”, schreiben die Bank-Auguren. Aus heutiger Sicht gehen sie aufgrund der Frühindikatoren davon aus, dass ein “traditioneller”, zyklischer Aufschwung möglich sei, wie er in den vergangenen fünf Jahren nicht mehr zu beobachten gewesen sei. Allerdings wüchsen die Bäume nicht in den Himmel, und strukturelle Veränderungen in Volkswirtschaften oder Branchen erschwerten Prognosen zunehmend. Dazu gehöre der Umbau der chinesischen Volkswirtschaft, der Brexit mit noch nicht kalkulierbaren Folgewirkungen – Großbritannien ist viertgrößter Absatzmarkt mit einem Anteil von 4,7 % der Maschinenexporte – oder die Regierung in den USA. Aber auch neue Korruptionsvorwürfe in Brasilien oder möglicherweise vorgezogene Neuwahlen in Italien könnten die aktuelle Konjunkturerholung bremsen. Der VDMA geht von einem realen Produktionswachstum von 1 (i.V. 0,1) % für 2017 aus. Die LBBW traut der Investitionsgüterbranche eine deutlichere Produktionssteigerung zu, nachdem der Maschinenbau seit fünf Jahren auf der Stelle tritt. Dabei dürfte der Auftragseingang im April wegen des Kalendereffekts noch nicht das Signal einer Beschleunigung des Aufschwungs zeigen, aber dafür die Folgemonate. Die LBBW hält 2 % für möglich.