Maschinenbau zeigt Schwäche in den USA

Protektionismus bereitet deutschen Exporteuren Kopfzerbrechen

Maschinenbau zeigt Schwäche in den USA

ds Frankfurt – Die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten belastet das Geschäft der deutschen Maschinenbauer. Die Branche, die neben der Autoindustrie als Ikone der deutschen Exportwirtschaft gilt, hat das Jahr 2016 mit einem scharfen Knick im Auftragseingang beendet. Der Jahresendspurt fiel aus, stattdessen brachen die Auslandsbestellungen im Dezember um real 22 % ein.Die US-Präsidentschaftswahl und die Entscheidung der Briten, die EU zu verlassen, hätten die Kunden der Investitionsgüterhersteller verunsichert, sagte Ralph Wiechers, Chefvolkswirt des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau. Besonders die protektionistischen Bestrebungen der neuen Administration in den USA bereiten den Maschinenbauern Kopfzerbrechen. Trump hatte zuletzt auch Deutschland wegen der Exportüberschüsse heftig kritisiert. Die USA sind der größte Auslandsmarkt für Maschinen “Made in Germany”. Rund 12 % der deutschen Anlagenexporte gehen in die Vereinigten Staaten. Die Deutschen hatten in den vergangenen Jahren von der Reindustrialisierung Nordamerikas kräftig profitiert. Zuletzt hatte sich die Ausfuhr allerdings schon leicht abgeschwächt: Die Exporte der Maschinenbauer in die USA sind von Januar bis einschließlich November – neuere Zahlen liegen nicht vor – um 3 % gesunken.Anders als die Autoindustrie eignet sich der deutsche Maschinenbau nur bedingt als Zielscheibe für die US-Administration. Deutschlands mittelständisch strukturierte Produktionsanlagenhersteller liefern Hightech-Investitionsgüter, die US-Unternehmen so nicht herstellen. Deutschland steht zudem lediglich an dritter Stelle bei den Maschineneinfuhren in die USA. Weitaus mehr liefern chinesische und japanische Spezialisten (siehe Grafik), die auf dem Maschinenweltmarkt wie die Deutschen eine große Rolle spielen.Im Gesamtjahr 2016 verbuchte der deutsche Maschinenbau ein Minus der Auftragseingänge von real 2 %. “Mehr war angesichts der vielen politischen Unsicherheiten in der Welt auch nicht zu erwarten”, sagte Wiechers.—– Bericht Seite 7