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Me-too-Debatte einmal anders

Börsen-Zeitung, 6.11.2019 Die Wohnungswirtschaft steht vor einem Zielkonflikt: Einerseits sind massive Investitionen in die energetische Gebäudesanierung erforderlich, um die im Pariser Klimaabkommen vereinbarten Ziele zu erreichen. Andererseits...

Me-too-Debatte einmal anders

Die Wohnungswirtschaft steht vor einem Zielkonflikt: Einerseits sind massive Investitionen in die energetische Gebäudesanierung erforderlich, um die im Pariser Klimaabkommen vereinbarten Ziele zu erreichen. Andererseits sind die Mieten inzwischen auf Niveaus angekommen, die weitere Steigerungen verbieten, will man den sozialen Frieden nicht gefährden. Mindestens 6 Mrd. Euro seien jährlich an Unterstützungsleistung für vermietete Wohnungen erforderlich, um die Klimaziele bei Gebäuden zu erreichen, hatten unlängst die Wohnungswirtschaft und der Deutsche Mieterbund errechnet. Eine Forderung, der sich Vonovia-Chef Rolf Buch gerne anschließt. Dabei war es Deutschlands größter Wohnimmobilienkonzern, der sich Ende 2018 freiwillig selbst verpflichtete, keine energetischen Sanierungen mehr vorzunehmen, die sich in einer Mieterhöhung von mehr als 2 Euro pro Quadratmeter niederschlügen. Es verwundert kaum, dass nach Kohle- und Automobilindustrie nun auch die Wohnungswirtschaft nach dem Staat ruft, wenn es um das Erreichen der Klimaschutzziele geht. ab