Mehrere Blickwinkel
scd – McKinsey, Goldman Sachs, Siemens Hilti – das klingt nicht gerade nach den ersten Stationen einer Karriere, die in ein stiftungskontrolliertes Unternehmen führt. Doch der 1971 in Wuppertal geborene Schott-Finanzvorstand Jens Schulte, der in Köln studiert und an der EBS in Oestrich-Winkel promoviert hat, scheint in dem familiären Umfeld des Mainzer Unternehmens seine Heimat gefunden zu haben.2010 war er von Siemens zum Liechtensteiner Werkzeughersteller Hilti gewechselt. Dort stieg er vom Finanzchef für Deutschland zum Verantwortlichen der zentraleuropäischen Finanzen auf, ehe er 2013 zum Executive Vice President Finanzen und Controlling wurde. Die Unternehmenskulturen von Hilti und Schott seien sich gar nicht unähnlich, befindet Schulte – auch wenn Erstere eine Familien- und Letztere eine Stiftungsgesellschaft ist. Beide hätten eine gründerorientierte, unternehmerische Kultur. Seine wechselhafte Karriere mit Stationen bei dem Berater McKinsey, der Investmentbank Goldman Sachs und dem Industriekonzern Siemens betrachtet Schulte im Nachhinein als großen Vorteil. Das lasse sich so zwar nicht planen, sagt Schulte. Aber letztlich habe er so Finanzen aus verschiedenen Blickwinkeln kennengelernt. Da bekommt man auch Verständnis für die Sichtweise der anderen.Der Umzug aus Liechtenstein in die Mainmetropole im vergangenen Jahr dürfte Schulte nicht allzu schwergefallen sein. Der ausgewiesene Kunstliebhaber freut sich mit seiner Frau vor allem über die üppige Museumslandschaft in Frankfurt. Sein Büro ziert bislang nur ein Kunstwerk: ein 3-D-Druck von Firmengründer Otto Schott.