Bedeutsamer Wirtschaftsfaktor

Messe Frankfurt sorgt bundesweit für 3,7 Mrd. Euro externe Effekte

Die positiven externen Effekte von Veranstaltungen der Messe Frankfurt sind enorm. Gemäß einer Studie des Marktforschers Prognos liegen sie bei bundesweit 3,7 Mrd. Euro jährlich. Darüber hinaus sichern die Verkaufsausstellungen rund 30.000 Arbeitsplätze in Deutschland.

Messe Frankfurt sorgt bundesweit für 3,7 Mrd. Euro externe Effekte

Messe Frankfurt sorgt bundesweit für 3,7 Mrd. Euro externe Effekte

Geschäftsführung kritisiert Zustand des Bahnhofsviertels

md Frankfurt

Veranstaltungen der Messe Frankfurt erzeugen bundesweit sozioökonomische Effekte von jährlich 3,7 Mrd. Euro; davon entfallen 2,1 Mrd. Euro auf Frankfurt. Zu diesem Ergebnis kommt eine von der Messe in Auftrag gegebene Studie des Marktforschers Prognos. Eine gleichartige Studie von 2017, damals von Ifo durchgeführt, hatte einen Wert von 3,6 Mrd. Euro ergeben. Nach der aktuellen Erhebung werden durch die Veranstaltungen bundesweit rund 30.000 Arbeitsplätze gesichert. Die daraus resultierenden Steuereinnahmen belaufen sich den Angaben zufolge auf 667 Mill. Euro.

Der Aufsichtsratsvorsitzende der Messe Frankfurt, Oberbürgermeister Mike Josef (SPD), der kurzfristig seine Teilnahme an dem Pressegespräch abgesagt hatte, bezeichnete laut Redetext die Messe Frankfurt als „Standortfaktor ersten Ranges“. Sie sei ein „zentraler Baustein für die Zukunftsfähigkeit Frankfurts“. Größter Anteilseigner der Messe Frankfurt ist mit 60% die Stadt; die übrigen Anteile hält das Land Hessen.

„Das Bahnhofsviertel ist ein Schandfleck.“

Wolfgang Marzin, Geschäftsführer der Messe Frankfurt

Doch versäumt es die Stadt offensichtlich, Gästen einen guten ersten Eindruck zu vermitteln. Die Geschäftsführung der Messe werde von Ausstellern und Besuchern, die am Hauptbahnhof ankommen – der nur wenige hundert Meter vom Messegelände entfernt liegt –, auf das Umfeld angesprochen, sagte Wolfgang Marzin, der der Kritik beipflichtete: „Das Bahnhofsviertel ist ein Schandfleck.“ Der Zustand habe sich in den vergangenen drei, vier Jahren deutlich verschlechtert. Man müsse sich schon Gedanken machen, so der Vorsitzende der Geschäftsführung weiter, wenn eine Stadt wie Bangkok in Thailand, die vor einigen Jahren bei Besuchern nicht den besten ersten Eindruck hinterlassen habe, inzwischen sauberer und sicherer erscheine als Frankfurt.

Gemäß dem Redetext lobte Frankfurts Oberbürgermeister die Messe als „Jobmotor und Konjunkturzugpferd für unsere Stadt, das Land Hessen und die gesamte Bundesrepublik“. Laut Prognos sichern die Veranstaltungen mehr als 30.000 Arbeitsplätze in Deutschland. Über die Hälfte, gut 17.000, entfallen den Angaben zufolge auf Frankfurt. Im übrigen Hessen hängen knapp 4.800 Jobs von der Messe Frankfurt ab, andere Bundesländer profitieren mit rund 8.300 zusätzlichen Stellen. „Auch die fiskalischen Effekte, die auf diese Umsätze zurückgehen, sind beachtlich: Frankfurt nimmt jährlich 45 Mill. Euro ein, das übrige Hessen 151 Mill. Euro. Die sonstigen Bundesländer profitieren mit 191 Mill. Euro, der Bund mit 280 Mill. Euro Steuereinnahmen“, so Josef.

Umsatzrückgang nach Rekordjahr

In dem Pressegespräch berichtete Marzin von einer gefestigten Marktposition der Messe Frankfurt nach dem Rekordjahr 2024. „Wir erwarten für 2025 einen konsolidierten Konzernumsatz in Höhe von rund 770 (775) Mill. Euro.“ Wechselkursentwicklungen im Gefolge der globalen Handelspolitik – insbesondere gegenüber dem Dollar und asiatischen Währungen – hätten die Umsatz- und Ertragslage belastet. Im Inland würden 2025 Erlöse von mehr als 395 (432) Mill. Euro erreicht. Der Gewinn werde mindestens 39 Mill. Euro betragen. Die Zahl der Veranstaltungen werde am Ende des Jahres bei insgesamt 346 liegen. Die Zahl der Besucher wird der Schätzung zufolge im Jahresvergleich um 0,3 auf 4,9 Millionen klettern.

Die Messe weist darauf hin, dass turnusbedingt im laufenden Geschäftsjahr in Frankfurt weniger konzerneigene Leitmessen stattfanden als im Vorjahr. Darüber hinaus habe die schwächelnde Konjunktur – vor allem in der Baubranche und der metallverarbeitenden Industrie – zu moderaten Umsatzrückgängen bei den techniknahen Veranstaltungen geführt.