Facebook-Mutter

Meta macht sich Sorgen um die Konjunktur

Der Social-Media-Konzern ist im abgelaufenen Quartal kräftig gewachsen. Mit dem Ausbruch des Krieges in Israel soll sich das Werbegeschäft aber abgeschwächt haben, erklärte Finanzchefin Susan Li. An der Börse gab das Papier um 3% nach.

Meta macht sich Sorgen um die Konjunktur

Facebook-Konzern Meta macht sich Sorgen um die Konjunktur

Anzeigengeschäft schwächt sich nach Kriegsausbruch ab

dpa-afx Menlo Park

Der Facebook-Konzern Meta stellt sich darauf ein, dass der Gaza-Krieg das Geschäft mit Online-Werbung bremsen könnte. Die Nachfrage nach Anzeigen habe sich zu Beginn des laufenden Quartals abgeschwächt, sagte Finanzchefin Susan Li. Das sei mit dem Überfall der islamistischen Hamas auf Israel und dem Beginn des Gaza-Krieges zusammengefallen. Schon nach früheren Konflikten ähnlicher Art sei das Werbegeschäft schlechter gelaufen.

Im vergangenen Quartal lief das Werbegeschäft von Meta noch auf Hochtouren. Das verschafft Gründer und Chef Mark Zuckerberg mehr Freiraum, weiter Milliarden in die Entwicklung virtueller Welten zu stecken, ohne dass Anleger sich aufregen. Im abgelaufenen Quartal stieg der operative Verlust der Sparte Reality Labs auf 3,74 Mrd. Dollar von 3,67 Mrd. ein Jahr zuvor. Zugleich sank der Umsatz von 285 auf 210 Mill. Dollar. Seit Jahresbeginn sammelte sich bei den Reality Labs ein operativer Verlust von 11,5 Mrd. Dollar an. Die Apps wie Facebook und Instagram verdienten in dieser Zeit 41,8 Mrd. Dollar.

Anleger hatten sich wiederholt besorgt gezeigt, dass Meta zu viel Geld für eine Technologie mit ungewissen Gewinnaussichten ausgebe. Die Zweifel wurden in den vergangenen Quartalen stärker, als sich das Geschäft mit Online-Werbung insgesamt verlangsamt hatte. Zuckerberg hatte aber auch damals schon bekräftigt, dass er im „Metaverse“ die Zukunft sehe und deshalb die Investitionen hochhalten werde.

Künftiger Fokus auf künstliche Intelligenz

Priorität bei den Investitionen werde im kommenden Jahr aber künstliche Intelligenz haben, sowohl bei der Software-Entwicklung als auch bei den Computer-Ressourcen, kündigte Zuckerberg an. Er bekräftigte, dass KI-Funktionen die Nutzung von Metas Apps verändern würden. Der Konzern experimentiert unter anderem mit Chatbots sowie Software, die aus dem Stand Bilder auf Basis von Beschreibungen erstellt.

Metas Twitter-Alternative Threads scheint unterdessen besser zu laufen, als es jüngste Schätzungen von Webanalyse-Firmen vermuten ließen. Threads komme aktuell auf knapp 100 Millionen mindestens einmal im Monat aktive Nutzer, sagte Zuckerberg. Die Zahl der täglichen Nutzer nannte er allerdings nicht. Threads hatte nach dem Start im Juli binnen weniger Tage die Marke von 100 Millionen Anmeldungen geknackt – danach ging die Aktivität der Nutzer jedoch wieder zurück. Zuckerberg zeigte sich weiter überzeugt, dass aus Threads in einigen Jahren ein Dienst mit einer Milliarde Nutzer werden könnte.

Instagram-Chef Adam Mosseri stellte in Aussicht, dass Threads in wenigen Monaten schließlich auch in der EU verfügbar werden könnte. Meta hatte hier zuletzt noch auf rechtliche Unsicherheiten rund um die neuen Digitalgesetze verwiesen und daher gezögert.

Der Konzernumsatz stieg im vergangenen Quartal im Jahresvergleich um 23% auf 34,1 Mrd. Dollar. Der Gewinn sprang von 4,4 Mrd. Dollar vor einem Jahr auf 11,6 Mrd. Dollar hoch. Die Aktie gab am Donnerstag an der Nasdaq um rund 3% nach.