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Meta zahlt wegen Datenskandal 725 Mill. Dollar

Die Facebook-Mutterfirma Meta hat zur Beilegung einer Sammelklage einer Zahlung von 725 Mill. Dollar zugestimmt. Es ist nicht die erste Strafe für Meta.

Meta zahlt wegen Datenskandal 725 Mill. Dollar

md/Reuters/Bloomberg Frankfurt

Die Facebook-Mutterfirma Meta hat zur Beilegung einer Sammelklage einer Zahlung von 725 Mill. Dollar zugestimmt. Die Einigung, die am späten Donnerstagabend in einem Gerichtsantrag offengelegt wurde und noch von einem Richter genehmigt werden muss, dürfte das Ende eines langwierigen Rechtsstreits bedeuten, in dem Nutzer von Facebook das Unternehmen verklagt hatten.

Der Streit war durch Enthüllungen im Jahr 2018 ausgelöst worden, als bekannt wurde, dass das dubiose Politikberatungsunternehmen Cambridge Analytica unrechtmäßig an Daten von bis zu 87 Millionen Netzwerkmitgliedern gelangt war. Die britische Beratungsfirma mischte unter anderem bei der Brexit-Kampagne 2016 mit, existiert aber nicht mehr.

Einfallstor Persönlichkeitstest

An die Daten der 87 Millionen Nutzer war das Unternehmen durch einen Online-Persönlichkeitstest auf Facebook gelangt. Verantwortet hatte die entsprechende App für das Netzwerk 2014 der Psychologe Aleksandr Kogan. Wer an seinem Test teilnahm, räumte Kogan den Zugriff auf die eigenen Daten ein, aber auch auf Daten aus dem eigenen Facebook-Freundeskreis. Durch diese Mechanismen konnte Kogan eine Vielzahl von Nutzerdaten sammeln – die er dann Cambridge Analytica verkaufte. Die Analysefirma wollte die Daten für maßgeschneiderte Werbekampagnen in Wahlkämpfen nutzen, unter anderem für Donald Trumps US-Präsidentschaftskandidatur 2016. Facebooks Nutzer waren über die Datenweitergabe nicht informiert worden.

Meta räumte mit Blick auf die Sammelklage kein Fehlverhalten ein, erklärte aber, die Einigung sei „im besten Interesse unserer Gemeinschaft und unserer Aktionäre“. Außerdem betonte das Unternehmen, es habe in den vergangenen drei Jahren seinen Ansatz zum Datenschutz überarbeitet und ein umfassendes Datenschutzprogramm eingeführt. Die Anwälte der Kläger nannten die vorgeschlagene Summe die größte, die jemals in einer US-Datenschutz-Sammelklage erreicht wurde, und die höchste, die Meta jemals für die Beilegung einer Sammelklage bezahlt habe.

Schon 5 Mrd. Dollar berappt

Die US-Bundesbehörden hatten Meta, die damals auch als Konzern noch Facebook hieß, wegen des Skandals um Cambridge Analytica bereits im Juli 2019 mit einer Strafe in Höhe von 5 Mrd. Dollar belegt.

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