Metalleinkäufer müssen tief in die Tasche greifen
Metalleinkäufer müssen tief in die Tasche greifen
Metalleinkäufer müssen Rekordpreise zahlen
Kräftige Zuwächse bei Kupfer und Edelmetallen treiben IMP-Index auf Rekordhoch
Von Hubertus Bardt, Köln*
Im Oktober haben starke Preisanstiege das Bild der internationalen Metallmärkte geprägt. Mehrere Metalle erreichten historische Höchststände. Für deutsche Einkäufer hat das Preisniveau auch unter Berücksichtigung von Wechselkurseinflüssen den alten Rekordwert mit großem Abstand überschritten.

Foto: IW
Importeure der wichtigsten Metalle mussten im Oktober-Durchschnitt 8,7% mehr zahlen als noch im September. Der Industriemetallpreis-Index (IMP-Index), der vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln berechnet wird, ist um 51,6 Punkte auf den Rekordwert von 646,1 gestiegen. Das Barometer bildet das Preisniveau der wichtigsten Importmetalle in Euro ab und soll so die Einkaufskosten der Metallverarbeiter in Euroland abbilden. Mit dem jüngsten Anstieg wurde das bisherige Hoch vom April 2022 (606,9 Punkte) um deutliche 6,5% übertroffen. Damals sorgten die Wirren des Ukraine-Kriegs für starke Preisausschläge nach oben.
Drei Metalle haben historische Hochs auf den Weltmetallmärkten erreicht und damit das gesamte Preisniveau getrieben: Kupfer, Gold und Silber. Das Schwergewicht im IMP-Index, Kupfer, ist im Monatsvergleich für in Euro rechnende Unternehmen um 8,5% teurer geworden. Bei Gold und Silber waren es sogar 11,6% bzw. 16,5%. Stark gestiegen sind auch Zink (+8,4%) und Aluminium (+6,2%). Auf der Stelle traten dagegen Blei, Eisenerz und Nickel, die um jeweils rund 1% teurer wurden.
Nach Edelmetall-Rally hat Korrektur bereits eingesetzt
Während die Edelmetalle vor allem durch die wirtschaftspolitische Unsicherheit nach oben getrieben wurden, haben Kupfer und andere Metalle auf die zuletzt zunehmenden Hoffnungen einer wachsenden Weltwirtschaft und einer Entspannung im US-chinesischen Handelskonflikt reagiert. Bei Gold und Silber erfuhr die Rally zum Monatsende hin aber bereits eine Korrektur.
Ebenfalls preistreibend wirkte im Oktober die leichte Aufwertung des Dollar, wodurch in Dollar berechnete Importe teurer wurden. Ohne diesen Effekt wäre der Anstieg des IMP-Index mit 7,7% einen Prozentpunkt niedriger ausgefallen. Einen Indexrekord hätte es aber so gegeben.
*) Der Autor ist seit 2014 Geschäftsführer im Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln und Leiter Wissenschaft.
