IMP-Index

Metallpreise für Verarbeiter in Deutschland zuletzt stabil

Für verarbeitende Unternehmen in Deutschland haben sich die in Euro abgerechneten Preise für die wichtigsten Metalle zuletzt kaum verändert. Hinter der scheinbaren Stabilität verbergen sich jedoch erhebliche Schwankungen.

Metallpreise für Verarbeiter in Deutschland zuletzt stabil

Von Hubertus Bardt*)

Für verarbeitende Unternehmen in Deutschland haben sich die in Euro abgerechneten Preise für die wichtigsten Metalle im November kaum verändert. Das zeigt die jüngste Berechnung des Industriemetallpreis-Index (IMP-Index) des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Hinter der scheinbaren Stabilität verbergen sich jedoch erhebliche Schwankungen auf den Metall- und Devisenmärkten, die sich in ihrer Wirkung weitgehend ausgleichen.

Der IMP-Index lag im November mit 494,9 Punkten nur um 5,1 Zähler oder 1% über dem Wert des Vormonats. Damit wurde der leichte Rückgang im Oktober voll kompensiert. Seit dem Sommer schwankt der Index um die 500-Punkte-Marke und liegt nun zum dritten Mal in Folge unter diesem Wert, der erstmalig im Mai 2021 übersprungen worden war.

Wirkung der Wechselkurse

Während die Kurse an den Metallmärkten deutlich nach oben zeigten, hat die jüngste Stärke des Euro im Vergleich zum Dollar auf der Importseite entlastend gewirkt. Ohne die Euro-Aufwertung wäre das Metallpreisniveau deutlich stärker gestiegen. Der IMP-Index hätte dann fast 5% höher als im Vormonat gelegen und rund 514 Punkte erreicht. Umgekehrt hat die starke Euro-Abwertung im Jahresverlauf eine weitere Entlastung bei Metallimporten verhindert. Bei konstanten Wechselkursen über die vergangenen zwölf Monate wäre das Metallpreisniveau mit 442 Punkten deutlich niedriger als heute.

Auf den globalen, in Dollar notierten Metallmärkten gab es teilweise starke Preissteigerungen. Spitzenreiter war Nickel mit einem Plus von 16% im Monatsvergleich und 28% gegenüber dem Vorjahresmonat. Auch Zinn und Silber wurden mit 9,6% bzw. 8,3% erheblich teurer. Etwas moderater war der Preisauftrieb bei Kupfer (+5,2%), Blei (+5%), Aluminium (+4,2%) und Gold (+3,7%). Eisenerz blieb mit einem Plus von 0,8% im Vergleich zum Oktober fast stabil, während Zink selbst in Dollar gerechnet 0,9% günstiger zu haben war.

*) Der Autor ist Geschäftsführer des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln und Leiter des Wissenschaftsbereichs.