Handelskonzern

Metro-Aktionäre schauen in die Röhre

Der neue Metro-Chef fackelt nicht lang: Der Konzern hat rote Zahlen geschrieben, daher soll es keine Dividende geben. Dabei ist der Verlust geringer ausgefallen als im Vorjahr.

Metro-Aktionäre schauen in die Röhre

ab Düsseldorf

Mit einem neuen Kopf an der Spitze müssen sich die Aktionäre der Metro auch auf eine neue Dividendenpolitik einstellen. Denn obwohl der Düsseldorfer Lebensmittelgroßhändler den Verlust im abgelaufenen Turnus deutlich auf 45 (i.V. –140) Mill. Euro eingrenzte, soll keine Dividende ausgeschüttet werden, wie Metro nach Handelsende mitteilte. Im Vorjahr hatten die Aktionäre noch eine unveränderte Dividende von 0,70 Euro je Aktie erhalten. Aus fortgeführten Aktivitäten summierte sich der Fehlbetrag nach Steuern auf 56 Mill. Euro.

Grund für die roten Zahlen ist eine Reihe von Sonderfaktoren wie Restrukturierungskosten und Kosten für den Rückzug aus einzelnen Ländern. Bereinigt um Einmalposten landete das operative Ergebnis vor Abschreibungen mit 1,17 Mrd. Euro und damit um 72 Mill. Euro über dem vergleichbaren Vorjahreswert, während der Konzernumsatz mit 24,8 Mrd. Euro um 3,4 % hinter dem Vorjahreswert zurückblieb. Das lag allerdings ausschließlich an negativen Wechselkurseffekten, wobei insbesondere die türkische Lira und der Rubel einen Strich durch die Rechnung machten. Dank der Aufholjagd in der zweiten Geschäftsjahreshälfte hat Metro damit die Prognose erfüllt.

Für den neuen Turnus steckt sich Metro ambitionierte Umsatzziele. So soll der Umsatz in dem im Oktober angelaufenen Geschäftsjahr um 3 % bis 7 % ausgebaut werden und damit wieder auf dem Vor-Pandemie-Niveau ankommen. Ergebnisseitig wird dagegen nur das Vorjahresniveau (ohne die verkauften Geschäfte in Japan und Myanmar, aber inklusive der erworbenen Aviludo und Davigel Spanien) in den Blick genommen, konkret: 1,19 Mrd. Euro. Insbesondere die Gastronomiekunden in Westeuropa sollen sich dabei als Wachstumstreiber erweisen. Das Segment soll beim Umsatz „deutlich überproportional“ zulegen und ein deutliches Ergebnisplus zeigen. In Deutschland werden dagegen kleinere Brötchen gebacken. Hier wird ein unterdurchschnittliches Erlösplus einkalkuliert.

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