Metro treibt Aufspaltung und Börsengang voran
cru Düsseldorf – Der Metro-Konzern gibt den Startschuss für die Abspaltung und die separate Börsennotierung der Lebensmittelgroßhandelssparte. Die Finanzaufsicht BaFin habe den Börsenzulassungsprospekt für die bisherige Metro Wholesale & Food Specialist AG – die künftige Metro AG – gebilligt, teilte das Unternehmen am Montag mit. Damit sei nach der für den Konzern positiven Entscheidung des Oberlandesgerichts Düsseldorf im Freigabeverfahren ein weiterer Schritt zur Aufteilung in Europas größte Elektronikhandelskette namens “Ceconomy” und den Großhändler Metro erfolgt.Voraussichtlich bis Mitte Juli 2017 sollen die Aktien der neuen Metro AG an der Börse notiert werden. Damit betraut sind die Großbanken Bank of America Merrill Lynch und J.P. Morgan. Nach derzeitiger Planung wird die Aufteilung bis Mitte Juli ins Handelsregister eingetragen.Dies könnte sich aber wegen laufender Klagen verzögern, heißt es im Prospekt. Die bisherige Metro AG soll nach Eintragung der Aufteilung in “Ceconomy” umbenannt werden. Jeder Aktionär der bisherigen Metro AG erhält am ersten Handelstag zusätzlich zur künftigen Ceconomy-Aktie eine Aktie der neuen Metro.Die neuen Aktien seien vom 1. Oktober 2016 an dividendenberechtigt. Nach der Eintragung werde die depotführende Bank der Aktionäre die zugeteilten Aktien der neuen Metro dem Depot des jeweiligen Aktionärs der zukünftigen Ceconomy gutschreiben. Danach sind beide Aktien frei handelbar. “Zeitplan wird eingehalten”Laut Metro-Chef Olaf Koch, der das Geschäft der neuen Metro leitet, wird der Zeitplan eingehalten. Koch will beide Teile des Konzerns mit der Aufspaltung schlagkräftiger machen. Entstehen soll ein Lebensmittelhändler um die Großmärkte und die Supermarktkette Real mit 37 Mrd. Euro Umsatz und 150 000 Beschäftigten in 35 Ländern. Bei der alten Metro bleibt der Elektronikhändler Media-Saturn und bildet den Kern der neuen Holding Ceconomy. Diese kommt mit 65 000 Beschäftigten auf 22 Mrd. Euro Umsatz.Die Aktien der neuen Metro sollen im Prime Standard am Regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse und der Börse Luxemburg gelistet werden. Im Februar 2017 hatten die Metro-Aktionäre auf der Hauptversammlung in Düsseldorf mit großer Mehrheit der Aufspaltung zugestimmt. Die neue Metro und Ceconomy sind bereits seit Oktober 2016 operativ selbständig. Im Lebensmittelgeschäft hat der Konzern “einen vielversprechenden Start” ins dritte Quartal verzeichnet. Die Umsätze der Großmärkte seien auf vergleichbarer Basis angestiegen, heißt es im Börsenprospekt. Dabei habe sich die Stabilisierung des Rubel in Russland, wo Metro stark vertreten ist, positiv ausgewirkt.Gegen die Aufspaltung hatten Minderheitsaktionäre geklagt. Vergangene Woche hatte das Oberlandesgericht Düsseldorf eine Reihe dieser Klagen abgewiesen. Nun muss aber noch das zuständige Registergericht entscheiden, ob es die Aufspaltung ins Handelsregister einträgt. Kellerhals lässt nicht lockerMedia-Saturn-Minderheitseigner Erich Kellerhals ist “unverändert der Auffassung, dass die Aufspaltungspläne in der jetzigen Form rechtswidrig sind und uns durch deren Umsetzung erheblicher Schaden droht”. “Sollte das Registergericht die Aufspaltung eintragen, werden wir alle uns entstehenden Schadensersatzansprüche gegen sämtliche Beteiligte, insbesondere gegen den zuständigen Richter, geltend machen.”Derweil hat S & P der neuen Metro ein Investment-Grade-Rating bestätigt und setzt nach dem OLG-Urteil die vorläufige Einschätzung von “BBB-” mit stabilem Ausblick fort.