Microsoft nimmt Bestechungsvorwurf ernst

Softwarekonzern reagiert auf Zeitungsbericht

Microsoft nimmt Bestechungsvorwurf ernst

sp Frankfurt – Die Rechtsabteilung von Microsoft, der weltweit größte Softwarekonzern, hat sich zu den in einem Bericht des “Wall Street Journal” (WSJ) öffentlich gemachten Bestechungsvorwürfe gegen das Unternehmen zu Wort gemeldet. “Wir nehmen alle uns zur Kenntnis gebrachten Vorwürfe ernst und werden in allen von Regierungsbehörden durchgeführten Untersuchungen voll kooperieren”, schreibt John Frank, der stellvertretende Leiter der Abteilung, in einem Blog. Der Konzern bestätigte allerdings nicht, über etwaige Ermittlungen im Bilde zu sein.Dem Zeitungsbericht im WSJ zufolge haben US-Behörden Ermittlungen gegen Microsoft wegen des Verdachts auf Bestechung ausländischer Regierungen eingeleitet. Wie die Zeitung weiter berichtete, laufen entsprechende Untersuchungen sowohl beim Justizministerium als auch bei der Börsenaufsicht SEC. John Nester, ein Sprecher der SEC, lehnte laut der NAchrichtenagentur Bloomberg eine Stellungnahme ab. Emily Langlie, Sprecherin der US-Staatsanwaltschaft in Seattle, teilte mit, dass das Justizministerium eine Untersuchung weder bestätige noch dementiere und sich in so einem Fall erst äußern würde, wenn ein Antrag vor Gericht gestellt würde.Basis der Untersuchungen sind laut WSJ die Hinweise eines ehemaligen Microsoft-Angestellten, der in China für das Unternehmen tätig gewesen sei. Dieser habe erklärt, dass die Firma ausländische Regierungen bestochen habe, um an Software-Verträge zu kommen. Microsoft selbst habe die Anschuldigungen bereits 2010 überprüft, damals aber keine Verstöße festgestellt, schreibt das WSJ. Die Behörden überprüften in außerdem die Geschäftsbeziehungen zu bestimmten Händlern und Beratern in Rumänien und Italien, heißt es im WSJ weiter.Microsoft teilte mit, dass im Konzern mehr als 50 Mitarbeiter mit der Suche nach Verstößen gegen unternehmenseigene Compliance-Regeln befasst seien, 120 weitere Mitarbeiter stellten sicher, dass das Unternehmen sich weltweit an die Bestimmungen der geltende Gesetzgebung halte.