Milliarden für eine Sicherheitsfirma

Britischer Outsourcing-Dienstleister G4S erteilt Allied Universal den Zuschlag

Milliarden für eine Sicherheitsfirma

hip London – Der Board der weltgrößten integrierten Sicherheitsfirma G4S hat den Aktionären nach einer langen Übernahmeschlacht empfohlen, das von 210 auf 245 Pence je Aktie versüßte Angebot der kalifornischen Allied Universal Security Services anzunehmen. Das entspricht einer Bewertung des Eigenkapitals von 3,8 Mrd. Pfund, wie die FTSE-250-Gesellschaft mitteilte. Zudem ist es ein Aufschlag von 68 % auf den Schlusskurs des Tages vor Beginn der ersten Angebotsfrist. Der immer wieder von Skandalen erschütterte Outsourcing-Dienstleister, der eine halbe Million Menschen beschäftigt, wies zugleich die auf 235 Pence aufgestockte Offerte der kanadischen Garda World Security Corp zurück.”Die Kombination von G4S und Allied Universal bringt den weltweiten Führer der Sicherheitsbranche mit mehr als 750 000 Mitarbeitern, branchenweit führenden Kapazitäten und einer konkurrenzlosen Marktabdeckung hervor”, ließ sich G4S-Chef Ashley Almanza zitieren. Das britische Unternehmen betreibt nicht nur Gefängnisse und Abschiebezentren, sondern auch Covid-19-Testzentren. Allied Universal wurde im Frühjahr vom Finanzinvestor Wendel an die Caisse de Dépôt et Placement du Québec und eine von Warburg Pincus und J. Safra geführte Gruppe weitergereicht.Garda gehört seit einem Jahr mehrheitlich der Private-Equity-Gesellschaft BC Partners. Nachdem drei Offerten unerhört blieben, entschied sich das Unternehmen, das unter anderem für die Sicherheit der britischen Botschaften in Afghanistan, Irak und Libyen sorgt, für ein feindliches Übernahmeangebot. Das aggressive Vorgehen und persönliche Angriffe auf das Management dürften dazu beigetragen haben, dass sich der G4S-Board Allied Universal zuwandte. Garda-Chairman Stephan Crétier hatte sein Übernahmeziel als “Geschäft, das in tiefen Schwierigkeiten steckt”, bezeichnet und dem Board von G4S Hochmut vorgeworfen.Allied Universal hat die Finanzierung des Deals einer Pflichtveröffentlichung zufolge bereits organisiert und eine vorläufige Einigung zur weiteren Finanzierung der G4S-Pensionskasse unterzeichnet. Das Unternehmen ließ sich für den Deal von Credit Suisse, Moelis & Co. sowie Morgan Stanley beraten. Als Rechtsbeistand traten Cleary Gottlieb Steen & Hamilton, Freshfields Bruckhaus Deringer und Kirkland & Ellis auf. G4S standen Citigroup, Goldman Sachs, J.P. Morgan und Lazard zur Seite. Linklaters beriet die Gesellschaft in juristischen Angelegenheiten.