Milliardenfusion der Öldienstleister

Wood Group sichert sich Amec Foster Wheeler für 2,2 Mrd. Pfund

Milliardenfusion der Öldienstleister

hip London – Größe ist alles im Großanlagenbau: Der britische Ingenieursdienstleister Wood Group will den Rivalen Amec Foster Wheeler für 2,2 Mrd. Pfund im Aktientausch übernehmen. Die Zielgesellschaft ging vor drei Jahren aus der Übernahme des an der Nasdaq notierten Anlagenbauers Foster Wheeler durch den britischen Ingenieursdienstleister Amec hervor (vgl. BZ vom 14.1.2014). Amec wollte mit der 3,2 Mrd. Dollar schweren Übernahme vom Schiefergasboom in den USA und dem florierenden Petrochemiegeschäft im Nahen Osten profitieren.Dem fusionierten Unternehmen machte der Ölpreisverfall schwer zu schaffen. Für die kommende Woche war ursprünglich eine Bezugsrechtskapitalerhöhung angesetzt, die 500 Mill. Pfund für den Schuldenabbau und die Restrukturierung der Gesellschaft einbringen sollte. Die Kapitalmaßnahme wurde abgesagt. Die Aktionäre von Amec Foster Wheeler sollen 44 % am fusionierten Unternehmen halten. Sie erhalten 0,75 Anteilscheine der Wood Group je Aktie. Die Wood Group ließ sich von J.P. Morgan Cazenove und Credit Suisse beraten. Amec Foster Wheeler standen Goldman Sachs, BoA Merrill Lynch und Barclays zur Seite. Die Kanzlei Slaughter & May war für die Wood Group tätig, Linklaters für Amec Foster Wheeler.Wie Amec Foster Wheeler gestern mitteilte, ging der Umsatz im vergangenen Jahr wegen der “anhaltenden Schwäche” im Öl- und Gasgeschäft, die eine gute Performance in anderen Geschäftsbereichen überlagert habe, um 8 % auf 5,4 Mrd. Pfund zurück. Das bereinigte Ergebnis je Aktie aus fortgeführtem Geschäft schrumpfte auf 50,4 (i.V. 67,7) Pence. Für das laufende Jahr rechnet das Unternehmen erneut mit einem schwachen Öl- und Gasgeschäft. Zudem dürfte aus Sicht des Managements die Aktivität im Solarenergiegeschäft im Vergleich zum Rekordjahr 2016 deutlich zurückgehen.”Seit der Ankunft von Jonathan Lewis als CEO hat das Management wesentliche Fortschritte bei der Transformation des Geschäfts erzielt”, sagte Amec-Chairman John Connolly. “Das wurde durch Kostensenkungsinitiativen, den Verkauf von Aktivitäten, die nicht zum Kerngeschäft gehörten, und eine Reorganisierung des Geschäfts erreicht.” Der Board habe die revidierte Strategie vollumfänglich unterstützt und Vorbereitungen getroffen, eine starke Bilanz dafür zu schaffen. Allerdings biete ein Zusammenschluss mit der Wood Group bessere Perspektiven. Weil der Deal im Aktientausch erfolge, könnten die Anteilseigner von Amec Foster Wheeler von wesentlichen Synergieeffekten und strategischen Vorteilen profitieren.Die Wood Group bezifferte die möglichen Kostensenkungen auf 110 Mill. Pfund.