Mittelstandsholding KAP sorgt für Bewegung

Geiger nach China veräußert - Oberflächen-Zukauf

Mittelstandsholding KAP sorgt für Bewegung

wb Frankfurt – Die börsennotierte KAP Beteiligungs-AG, an der der US-Finanzinvestor Carlyle seit Ende 2016 Mehrheitsaktionär ist, bringt ihr M & A-Geschäft in Schwung. So wird die indirekt gehaltene Geiger Fertigungstechnologie GmbH an die chinesische Zhejiang Tieliu Clutch verkauft und die Sparte Oberflächentechnologie mit einer Akquisition gestärkt. Dabei steigt der Verkäufer als neuer KAP-Aktionär ein.Der Auftragsfertiger Geiger wird zum Unternehmenswert von 38 Mill. Euro bereinigt um die Nettofinanzschulden veräußert. Die behördlichen Genehmigungen stehen noch aus. Geiger aus Pretzfeld verfüge über 50 Jahre Erfahrung in der Herstellung komplexer Dreh- und Frästeile und beliefert die metallverarbeitende Industrie. Rund 300 Beschäftigte sorgten 2017 für einen Umsatz von über 50 Mill. Euro. Zhejiang Tieliu Clutch stellt Kupplungsprodukte für Autogetriebe in China her: Druckplatte und Deckel, angetriebene Plattenbaugruppen sowie doppelt wirkende Kupplungsprodukte. KAP mit Sitz in Fulda wird von Clearwater International bei dem Deal beraten.Ausgebaut wird gleichzeitig das neue Segment Surface Technologies. Dazu wird die 1965 gegründete Heiche-Gruppe mit Sitz in Schwaigern, die in zweiter Generation im Besitz der Familie steht, übernommen. Mit einem Umsatz von 40 Mill. Euro an sieben Standorten werde Heiche den Umsatz mehr als verdoppeln. Unter Berücksichtigung aller Akquisitionen in diesem Segment sei Surface der ertragsstärkste Bereich von KAP mit einer operativen Marge (Ebitda) von 18 % bei einem Umsatz von 70 Mill. Euro. Die Transaktion laufe über eine Barzahlung sowie zum größeren Teil durch Ausgabe neuer KAP-Aktien, wodurch die Familie Heiche wesentlicher Aktionär werde. Im MittelstandKAP investiert in Mittelständler unterschiedlicher Größenordnung und bietet diesen Unternehmen die finanziellen Ressourcen und strategische Unterstützung. Umgesetzt wurden 2017 mit zusammen über 2 700 Beschäftigten alles in allem 407 (i. V. 386) Mill. Euro. Netto blieben davon 31 Mill. nach 13 Mill. Euro hängen. Die Dividende blieb mit 2 Euro je Aktie stabil.KAP bringt es im General Standard der Frankfurter Börse derzeit auf eine Marktkapitalisierung von 266 Mill. Euro bei einer geringen Liquidität in der Aktie. Carlyle hatte im November 2016 dem Gründer Claas Daun die Mehrheit abgekauft. Carlyle wolle die Mittelstandsholding für Akquisitionen nutzen, die normalerweise unter dem Radar des Finanzinvestors liegen, hieß es beim Einstieg.