Die Corona-Pandemie hat vielen und sehr verschiedenen Branchen einen unerwarteten Schub beim Online-Geschäft verpasst. Auch der Modekonzern Inditex hat im ersten Halbjahr einen Zuwachs der Verkäufe über das Internet von 74 % verbucht, als fast alle seiner Zara-Läden weltweit wegen des Virus geschlossen waren. Dieser Trend hatte sich allerdings schon vor der Krise abgezeichnet. Die Spanier wollen nun zu einem führenden Online-Retailer wachsen und mit ihrer eigenen Plattform unabhängig von Riesen wie Amazon sein. Dafür wird derzeit mächtig investiert. Dennoch will Inditex auf die klassischen Modeläden nicht verzichten, auch wenn deren Zahl zugunsten größerer und ansprechenderer Stores reduziert wird. Das ist vernünftig. Denn die klassische Erfahrung und Tuchfühlung im Geschäft kann das digitale Shopping (zumindest noch) nicht ersetzen. Mit dem Ende des Lockdowns und den Lockerungen vielerorts hat auch der Betrieb in den Läden von Zara oder Massimo Dutti wieder zugenommen. Ein Zeichen dafür, dass das Modegeschäft noch weit davon entfernt ist, ganz ins Internet abzuwandern.ths