Italien

Modebranche ist Lokomotive der Wirtschaft Italiens

Die italienische Modebranche gehörte auch 2022 zu den Lokomotiven der italienischen Wirtschaft. Für 2023 wird ebenfalls starkes Wachstum erwartet.

Modebranche ist Lokomotive der Wirtschaft Italiens

bl Mailand

Die italienische Modebranche war auch 2022 die Wachstumslokomotive der sehr exportstarken Wirtschaft des Belpaese. Nach einer Studie der italienischen Investmentbank Mediobanca wuchs der Umsatz der 152 berücksichtigten Unternehmen mit Sitz in Italien und Einzelerlösen von mehr als 100 Mill. Euro um 20 % auf 82 Mrd. Euro.

Für dieses Jahr sagen die Experten trotz der unsicheren gesamtwirtschaftlichen Lage mit steigender Inflation einen weiteren Anstieg um 8 % auf 90 Mrd. Euro voraus. Besonders stark zugelegt haben der Untersuchung zufolge seit der Corona-Pandemie die Unternehmen des oberen Luxussegments.

Die italienischen Unternehmen sind im Vergleich zu den Branchenriesen LVMH (Umsatz 2022: 79,2 Mrd. Euro) oder Kering (2021: 17,6 Mrd. Euro) eher klein. Größtes Einzelunternehmen ist Prada mit einem Umsatz von 3,4 Mrd. Euro und einem Börsenwert von 15,9 Mrd. Euro vor dem zu EssilorLuxottica gehörenden Brillenproduzenten Luxottica (Umsatz: 3,2 Mrd. Euro), Calzedonia (2,5 Mrd. Euro) sowie Moncler und Giorgio Armani, die jeweils auf Erlöse von etwa 2 Mrd. Euro kommen. Die Exportquote der italienischen Produzenten von Kleidung, Leder- und Schuhwaren sowie Schmuck und Brillen liegt bei 73,7 %. Allerdings entfällt auch ein Großteil der Verkäufe von Luxuswaren in Italien auf Ausländer, die in Luxusboutiquen in Mailand, Rom, Florenz oder Venedig einkaufen. Die für dieses Jahr erwartete Rückkehr chinesischer Touristen könnte den italienischen Produzenten zusätzliche Impulse geben.

58 der 152 untersuchten Mode-Unternehmen sind in ausländischer Hand. Gemessen am Umsatz sind das 43,6 %. Fast ein Viertel der italienischen Konzerne, vor allem im Super-Luxussegment, wird von den beiden französischen Branchengiganten kontrolliert. So gehören etwa Bulgari, Loro Piana, Fendi und Emilio Pucci zu LVMH, Gucci, Brioni, Pomellato und Bottega Veneta zu Kering.

Nur 11 % der italienischen Mode-Unternehmen sind an der Börse notiert. Sie stehen für 17,5 % des Umsatzes. Dazu gehören neben Prada und EssilorLuxottica auch Tod’s, Moncler, Prada, Brunello Cucinelli und Ferragamo. Die 20 größten Unternehmen der Branche stehen für mehr als die Hälfte der Gesamterlöse der Branche.