Monsanto kommt in Kalifornien auf den Index

Unkrautvernichter wird als krebserregend eingestuft

Monsanto kommt in Kalifornien auf den Index

sp/Reuters New York/Chicago – Der Saatgut-Konzern Monsanto, der gerade in einem 66 Mrd. Dollar schweren Deal von Bayer übernommen wird, hat mit seinem umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat einen Rückschlag in den USA erlitten. In Kalifornien teilte das zuständige Office of Environmental Health Hazard Assessment (OEHHA) mit, dass Glyphosat ab dem 7. Juli auf die Liste mit Chemikalien gesetzt wird, die krebserregend sein können.Bereits Ende März hatte das OEHHA auf seiner Homepage die Entscheidung verkündet, den Unkrautvernichter in die lange Liste aufnehmen zu wollen. Weil sich Monsanto vor Gericht wehrte, musste der Eintrag zunächst aber auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Mittlerweile hat der Konzern in erster Instanz verloren. Monsanto geht in Berufung, was allerdings keine weiter aufschiebende Wirkung für die Behörde hat, wie OEHHA mitteilt. Durch die Maßnahme können Monsanto und andere Firmen, die Unkrautvernichter herstellen, in Kalifornien gezwungen werden, Warnungen auf die Produktverpackungen zu kleben. Das Mittel wird u.a. von Landwirten, auf Golfplätzen und in Weingebieten eingesetzt.Monsanto sieht sich wegen Glyphosat immer wieder neuen Klagen ausgesetzt. Der US-Konzern will gegen die Entscheidung in Kalifornien vorgehen und nannte sie “ungerechtfertigt auf der Basis von Wissenschaft und Gesetz”. Imageproblem für BayerDer Vorgang unterstreicht die Sorgen von Kritikern der laufenden Milliardenübernahme durch Bayer, die Imageprobleme für den Dax-Konzern erwarten. Die Leverkusener stellen sich derzeit auf eine umfassende Prüfung der Übernahme durch die Europäische Kommission ein. “Wenn wir nach der ersten Runde in Europa die Freigabe bekämen, dann finden wir das ziemlich gut. Wir glauben aber nicht, dass das der Fall sein wird”, sagte Bayer-Chef Werner Baumann vor einer Woche in Düsseldorf (vgl. BZ vom 21. Juni).