Biotechnologie

Morphosys bremst Erwartung an Monjuvi

Das bayerische Unternehmen senkt abermals die Jahresprognose für den Umsatz mit dem Blutkrebsmedikament. Der Vorstand begründet dies mit der wachsenden Konkurrenz in den USA.

Morphosys bremst Erwartung an Monjuvi

jh München

Morphosys hat die Verkaufsprognose für das Blutkrebsmedikament Monjuvi in den USA abermals nach unten revidiert. Für dieses Jahr rechnet der Vorstand des Biotechnologieunternehmens in Planegg bei München nun noch mit einem Umsatz von rund 90 Mill. Dollar. Schon Ende Juli hatte Morphosys die Erwartungen von 110 bis 135 Mill. auf 90 bis 110 Mill. Dollar gesenkt. Der Aktienkurs des im SDax notierten Unternehmens reagierte am Freitag mit einem Tagesverlust von 4,3% auf 21,53 Euro.

Der Vorstand begründet wie schon im Juli die gesenkte Prognose mit „Auswirkungen des verstärkten Wettbewerbs mit zusätzlichen Behandlungsmethoden“. Unter an­derem sind zusätzliche sogenannte Zweitlinientherapien zugelassen worden. Es geht um die Behandlung von Blutkrebspatienten mit einem rezidivierten oder refraktären diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom.

Wegen der gewachsenen Konkurrenz sei der Nettoumsatz von Monjuvi im dritten Quartal verglichen mit dem zweiten Abschnitt in diesem Jahr auf 22,2 Mill. Dollar gesunken. Für die ersten neun Monate ergeben sich 64,1 Mill. Dollar, umgerechnet 60,2 Mill. Euro. Im vergangenen Jahr betrug der Umsatz mit dem seit 2020 in den USA zugelassenen Medikament in den ersten neun Monaten 46,4 Mill. Euro.

In den USA vermarkten Morphosys und der Partner Incyte gemeinsam Monjuvi und teilen sich die Erlöse und Gewinne jeweils zur Hälfte. In der Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfasst Morphosys den Umsatz zu 100% und den Gewinn zur Hälfte.

Zum Umsatz des ersten Halbjahres von knapp 101 Mill. Euro trug Monjuvi fast 40% bei. Nach wie vor erwartet der Vorstand in diesem Jahr für Monjuvi eine Bruttomarge von 75 bis 80%. Auch die Prognose für zwei andere Finanzkennzahlen ließ Morphosys nun unverändert. Im Sommer war der für 2022 erwartete Forschungsaufwand von 300 bis 325 Mill. Euro auf 275 bis 300 Mill. Euro gesenkt worden.