Warentransport

Mærsk stärkt Logistikangebot durch Übernahmen

Nach einem Gewinnsprung im ersten Halbjahr, der A.P. Møller-MærskAnfang der abgelaufenen Woche bereits vor der Veröffentlichung des Zwischenberichts zum 30. Juni zu einer erneuten Anhebung der Jahresziele veranlasste, stärkt der dänische Transport-...

Mærsk stärkt Logistikangebot durch Übernahmen

ste Hamburg

Nach einem Gewinnsprung im ersten Halbjahr, der A.P. Møller-MærskAnfang der abgelaufenen Woche bereits vor der Veröffentlichung des Zwischenberichts zum 30. Juni zu einer erneuten Anhebung der Jahresziele veranlasste, stärkt der dänische Transport- und Logistikkonzern sein Logistikangebot durch Expertise bei der Bedienung von Endverbrauchern (B2C). Am Freitag wurden zwei Akquisitionen bekannt gegeben.

Das Unternehmen aus Kopenhagen, das sich den Umbau zum integrierten Logistikanbieter zum Ziel gesetzt hat, übernimmt die in den USA ansässige Visible Supply Chain Management (Visible SCM). Geplant ist zudem der Erwerb der B2C Europe Holding mit Sitz in den Niederlanden. Die Gesellschaften sind in den Bereichen Paketzustellung und Bestelldienstleistungen für Endkunden tätig. Die Visible-SCM-Transaktion, die den Angaben zufolge bereits am 2. August abgeschlossen wurde, bewertet das Unternehmen mit 838 Mill. Dollar. B2C Europe, deren Übernahme am Donnerstag vereinbart worden sei, kommt auf eine Bewertung von 86 Mill. Dollar. Für beide Transaktionen rechnet man in Kopenhagen mit Synergien von insgesamt 40 Mill. Dollar (ohne Transaktions- und Integrationskosten), die sich bis 2023 im operativen Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) auswirken sollen.

Die Zukäufe trügen dem Trend zum Online-Konsum und zu digitalen Plattformen Rechnung, so A.P. Møller-Mærsk. Viele Kunden verzeichneten ein starkes Umsatzwachstum im E-Commerce, während sie Digital-first-Strategien einführten und nach Unterstützung für das Wachstum ihrer Lieferkette zwischen Unternehmen und Verbrauchern suchten. „Mærsk hat sich zum Ziel gesetzt, starke E-Commerce-Logistikkapazitäten aufzubauen, die unser bestehendes Lieferkettenangebot erweitern und stärken und Wachstumschancen schaffen“, er­klärte Vincent Clerc, Chef von Mærsk Ocean & Logistics.

Wie der dänische Konzern, zu dem mit Mærsk Line die weltgrößte Containerreederei gehört, am Freitag ebenfalls mitteilte, wurde im ersten Halbjahr ein auf 9,1 (i.V. 3,2) Mrd. Dollar gestiegenes Ebitda verbucht, das bereits den operativen Gewinn vor Abschreibungen im Gesamtjahr 2020 von 8,2 Mrd. Dollar übertraf. Unter dem Strich wurde ein fast verzehnfachter Halbjahresgewinn von 6,5 Mrd. Dollar verbucht.

Vor allem dank weiterhin außergewöhnlicher Marktbedingungen im Ozeangeschäft mit hohen Frachtraten fiel allein im zweiten Quartal ein verdreifachtes Ebitda von 5,1 (1,7) Mrd. Dollar an, wie Mærsk bereits vorab verlautbart hatte. Analystenerwartungen wurden übertroffen. Der Konzern hob die Jahresprognose erneut an: Das Ebitda etwa soll nun zwischen 18 und 19,5 (i.V. 8,3) Mrd. Dollar anstatt zwischen 13 und 15 Mrd. Dollar landen. Mærsk geht inzwischen davon aus, dass die Ergebnisse im dritten Quartal noch besser ausfallen werden als im zweiten Quartal.

A.P. Møller-Mærsk
Konzernzahlen nach IFRS
1. Halbjahr 
in Mill. Dollar20212020
Umsatz2666918568
Ebitda91033218
Ebit71811303
Periodenergebnis6463652
Ergebnis je Aktie * (Dollar)33331
Operativer Cash-flow75703083
Freier Cash-flow56021496
Nettoverschuldung621611564
Kapitalrendite (ROIC, %)23,74,7
Eigenkapitalquote (%)58,851,6
*) aus fortgeführten GeschäftenBörsen-Zeitung