MTU beugt sich den Folgen von Corona

Triebwerkhersteller kassiert Jahresausblick

MTU beugt sich den Folgen von Corona

sck München – MTU Aero Engines hat die Jahresprognose kassiert und keinen neuen Ausblick für 2020 vorgelegt. Der Triebwerkhersteller begründete den Schritt ad hoc mit den negativen Folgen der Coronavirus-Pandemie für die Wirtschaft. Die Krise der Airlines trifft auch den Dax-Konzern. “Vor allem aufgrund des signifikanten Rückgangs des Passagierflugverkehrs und der Auswirkungen auf die Luftverkehrsgesellschaften wird der Umsatz sowie das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern 2020 voraussichtlich nicht wie prognostiziert um einen hohen einstelligen Prozentsatz zunehmen”, warnte der Vorstand.Entgegen der üblichen Marktreaktion in solchen Fällen nahmen die Anleger die Nachricht des Münchner Unternehmens erleichtert auf. Nach Veröffentlichung der Ad-hoc-Meldung drehte die MTU-Aktie ins Plus und beendete den Xetra-Handel bei 151,05 Euro (+ 12,1 %). Das Papier führte damit den Dax an. Nach dem Kurssturz infolge der Corona-Panik setzte die Aktie ihre Erholung fort. Allerdings ist der Anteilschein noch weit von seinem Höchststand im Januar entfernt. Seinerzeit notierte der Wert bei 285 Euro.Überraschend kam die Gewinnwarnung nicht. Zur Bilanzvorlage im Februar stellte Vorstandschef Reiner Winkler den Ausblick bereits unter Vorbehalt wegen der sich verbreitenden Seuche (vgl. BZ vom 21. Februar). Es war also nur noch eine Frage der Zeit, bis die MTU-Führung ihre Prognose endgültig zurückzieht.Das Unternehmen kündigte an, seine Ausgaben zu reduzieren, um die Firmenkasse zu schonen. Am Montag hatte der Konzern bereits mitgeteilt, seine Produktion am Hauptsitz in München und im polnischen Werk für drei Wochen stillzulegen. Die Zwangspause gilt ebenso für die Wartungsstandorte Hannover und Ludwigsfelde (vgl. BZ vom 24. März).