Flugzeugzulieferer

MTU stimmt Aktionäre auf magere Dividenden ein

Der Flugzeugzulieferer MTU hält sein Geld beisammen, weil er hohe Belastungen durch die Überprüfung von Triebwerken erwartet. Das geht zulasten der Ausschüttung. Aktionäre stehen vor mageren Jahren.

MTU stimmt Aktionäre auf magere Dividenden ein

Reuters München

Der Flugzeugzulieferer MTU Aero Engines stellt seine Aktionäre wegen der langwierigen Inspektionen an schadhaften Triebwerken auf magere Jahre ein. Die Dividende für 2023 wird auf 2,00 Euro je Aktie gekürzt, wie MTU am Mittwochabend mitteilte. Für 2022 hatte der Münchner Konzern noch eine Rekorddividende von 3,20 Euro je Aktie gezahlt. Und auch in den nächsten drei Jahren sei trotz eines erwarteten Umsatzsprungs "die Möglichkeit zur Zahlung von Dividenden auf dem bisherigen Niveau" eingeschränkt, weil MTU Getriebefan-Triebwerke des Partners Pratt & Whitney (P&W) auf möglicherweise defekte Turbinenscheiben überprüfen muss. Dadurch seien hohe finanzielle Belastungen zu erwarten. Zudem müsse in die Werke und die nächste Triebwerks-Generation investiert werden.

Freier Cashflow schrumpft

Von den versprochenen Ausschüttungsquoten von 40% des bereinigten Nettogewinns müssen sich die MTU-Aktionäre daher für drei Jahre verabschieden. Schon in diesem Jahr werde der frei verfügbare operative Mittelzufluss (Free Cashflow) auf einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag schrumpfen. Für das abgelaufene Jahr hat MTU mehr als die 326 Mill. Euro freien Cashflow in Aussicht gestellt, die sich 2022 ergeben hatten.

Abgesehen von den Sonderbelastungen soll das Geschäft auch in diesem Jahr zulegen. MTU stellte für 2024 einen Umsatz von 7,3 Mrd. bis 7,5 Mrd. Euro in Aussicht, bei einer um Sondereffekte bereinigten Umsatzrendite (Ebit-Marge) von mehr als 12%. Die Zahlen für 2023 will MTU am Donnerstag kommender Woche vorlegen. Erwartet hatte der Konzern zuletzt 6,1 Mrd. bis 6,3 Mrd. Euro Umsatz und ein bereinigtes Ebit von gut 800 Mill. Euro. Das entspräche einer Ebit-Marge von knapp 13%.