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Musikstreaming-Plattform Soundcloud soll wohl verkauft werden

Die Soundcloud-Investoren Temasek und Raine Group wollen laut einem Bericht in diesem Jahr Kasse machen und die Berliner Musikstreaming-Plattform für mehr als 1 Mrd. Dollar verkaufen. Das Start-up hat auf operativer Ebene gerade den Sprung in die schwarzen Zahlen geschafft.

Musikstreaming-Plattform Soundcloud soll wohl verkauft werden

Musikstreaming-Plattform Soundcloud soll verkauft werden

Deal könnte Investoren mehr als 1 Mrd. Dollar einbringen

kro Frankfurt

Die Berliner Musikstreaming-Plattform Soundcloud soll laut einem Medienbericht in diesem Jahr unter den Hammer kommen. Die Hauptanteilseigner Temasek (der Staatsfonds aus Singapur) und die US-Handelsbank Raine Group hätten entsprechende Gespräche mit Investmentbanken aufgenommen, berichtet der Nachrichtensender "Sky News". Der Deal könnte mehr als 1 Mrd. Dollar schwer werden, hieß es weiter.

Soundcloud wurde 2007 von den beiden Schweden Alexander Ljung und Eric Wahlforss gegründet. Musiker können auf der Plattform ihre Werke selbst hochladen und der Öffentlichkeit kostenlos zur Verfügung stellen. Mit 40 Millionen registrierten Künstlern und mehr als 375 Millionen veröffentlichten Tracks gilt Soundcloud als einer der weltweit größten Musikstreaming-Dienste.

Temasek und Raine waren 2017 bei Soundcloud eingestiegen und hatten den damals strauchelnden Spotify-Rivalen mit einer 170 Mill. Dollar schweren Finanzspritze vor der Insolvenz bewahrt. Die Bewertung des Start-ups, das sich mit der Monetarisierung seines Geschäftsmodells bis dahin schwer getan und immer größere Verluste angehäuft hatte, war zu dem Zeitpunkt von 640 Mill. Dollar auf gerade mal 150 Mill. Dollar eingebrochen.

Wende dank Wachstum und Personalkürzungen

Unter dem im März vergangenen Jahres neu angetretenen CEO Eliah Seton, einem früheren hochrangigen Manager der Warner Music Group, ist den Berlinern auf operativer Ebene nun offenbar der Sprung in die schwarzen Zahlen gelungen. Der Website "Music Business Worldwide" hatte Seton Mitte Dezember verraten, dass das Unternehmen für das Geschäftsjahr 2023 erstmals ein positives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 2 Mill. Euro erwarte. Im vergangenen Jahr belief sich das Minus noch auf 29 Mill. Euro. Der Umsatz soll zuletzt um 8% auf 288 Mill. Euro zugelegt haben.

Zum Turnaround kam es allerdings nicht nur durch Wachstum, sondern auch über Einschnitte in der Belegschaft. Nur zwei Monate nach dem Antritt von Seton waren 8% der Mitarbeitenden entlassen worden. Ein gutes Jahr zuvor hatte das Unternehmen bereits ein Fünftel aller Angestellten vor die Tür gesetzt.