DEUTSCHES EIGENKAPITALFORUM

MVV Energie fühlt sich ohne Offshore-Strom wohl

Risiken auf hoher See sind den Mannheimern zu groß

MVV Energie fühlt sich ohne Offshore-Strom wohl

ds Frankfurt – “Solaraktivitäten und Offshore-Windparks schließen wir kategorisch aus.” Das hat Marcus Jentsch, Chef für Investor Relations bei der MVV Energie AG, auf dem Deutschen Eigenkapitalforum gesagt. Mit dieser strategischen Entscheidung mitten in der Energiewende fühlt sich der Mannheimer Stadtwerkekonzern offenbar wohl.Die Risiken von Windkraftanlagen auf hoher See seien für die MVV zu hoch, begründete Jentsch den Schritt. “Die großen Offshore-Windbetreiber haben enorme Schwierigkeiten, ihre Anlagen zum Laufen zu bringen”, sagte er. Korrosion durch Seewasser und die hohen Windstärken machten die Anlagen anfällig und die Reparatur auf hoher See schwierig. Hinzu komme der problematische Netzanschluss. “Das hat uns bewogen, die Finger von Offshore-Anlagen zu lassen, und mit dieser Strategie sind wir sehr gut gefahren”, klopft sich Jentsch auf die Schulter.Photovoltaik sei nur in sonnenreichen Ländern sinnvoll, nicht aber in Deutschland. Man habe schon länger erwartet, dass die hohen Subventionen der Solarindustrie in Deutschland auf Dauer keinen Bestand haben könnten. “Durch gut verdienende Zahnärzte sind hier überschüssige Kapazitäten aufgebaut worden”, so Jentsch.Die MVV setzt bei erneuerbaren Energien dagegen auf Windkraftanlagen auf dem Land sowie Biomasse und Biogas. Außerdem wird im großen Stil in die Müllverbrennung investiert. Für rund 250 Mill. Euro bauen die Mannheimer im südenglischen Plymouth bis 2014 eine neue Müllverbrennungsanlage mit einer Kapazität von 245 000 Tonnen Abfall pro Jahr. Die Bauarbeiten liegen “voll im Zeitplan”, so Jentsch.