MVV-Großaktionäre wollen Anteile abstoßen

Rheinenergie und EnBW zum Ausstieg bereit

MVV-Großaktionäre wollen Anteile abstoßen

Reuters/ds Frankfurt – Der Mannheimer Versorger MVV Energie bekommt wohl bald neue Aktionäre. Der baden-württembergische Energiekonzern EnBW und der Kölner Regionalversorger Rheinenergie wollen ihre Aktienpakete von zusammen rund 45 % gemeinsam verkaufen, wie EnBW am Montag mitteilte. Paket ist 800 Mill. Euro wert.Zum aktuellen Kurs von 27 Euro wäre das Paket an der Börse knapp 800 Mill. Euro wert. Der Verkauf werde in enger Abstimmung mit MVV geprüft, ergänzte eine Sprecherin von EnBW. Die Stadt Mannheim stehe als Mehrheitseigentümerin den Gesprächen offen gegenüber. MVV erklärte, Ziel des Unternehmens sei eine langfristig stabile Aktionärsstruktur. Diese solle sicherstellen, die auf die Energiewende ausgerichtete Unternehmensstrategie umzusetzen. EnBW (29 %) und Rheinenergie (16 %) sind nach der Stadt Mannheim, die 50,1 % an MVV hält, der zweit- und drittgrößte Aktionär. Wie eine mit dem Vorgang vertraute Person erklärte, wurde die Investmentbank Perella Weinberg Partners mit der Investorensuche beauftragt.Der Vorgang kommt nach dem vielen Hin und Her der vergangenen Jahre überraschend. EnBW hatte zwar schon beim Einstieg im Jahr 2004 betont, dass ihr Engagement bei MVV eine reine Finanzbeteiligung sei. Gleichwohl hatten die Kurpfälzer den großen Karlsruher Konkurrenten von Anfang an mit Argwohn betrachtet, zumal EnBW ihre Beteiligung immer weiter ausbaute. Zunächst hatte sich der Energieriese über die Barclays Bank weitere gut 7 % gesichert, bis EnBW 2014 den Anteil offen übernahm. Im Jahr 2017 kaufte EnBW dann noch dem französischen Energiekonzern GDF Suez ein Paket von 6 % ab.