Umsatz und Ergebnis von Hugo Boss sind im dritten Quartal stark rückläufig gewesen, wenn es auch keinen Einbruch gab wie in der Vorperiode. Die Konsenserwartung beim Umsatz wurde aber verfehlt, und das operative Ergebnis lag nur leicht über den Schätzungen. Zudem blieb der Vorstand eine Prognose schuldig – wegen der “erheblichen Unsicherheiten” in Bezug auf die Corona-Pandemie und der Nichtvorhersehbarkeit “politischer Gegenmaßnahmen”, so Vorstandssprecher Yves Müller. Wieso legte der Kurs dann nach Handelsbeginn um fast 7 % zu? Zum einen weil China-Geschäft und E-Commerce brummten. Hier wie dort hatte Hugo Boss Nachholbedarf, der nun zügig verringert wird. Zum anderen griffen die Kostensenkungsmaßnahmen deutlich stärker, als Analysten erwartet hatten. So wurden bei den Mieten bessere Konditionen ausgehandelt, und beim Personal wurden befristete Verträge nicht verlängert. Dass der Kursgewinn im Handelsverlauf auf 2 % zusammenschnurrte, hat aber seinen Grund: Solange Konsumenten nicht unbeschwert in die Läden gehen können, wird das Modehaus unter Druck stehen. md