WERTBERICHTIGT

Nachkommastelle statt Pleiteszenario

Börsen-Zeitung, 6.8.2020 Der Logistikriese Deutsche Post DHL hat im zweiten Quartal trotz schwieriger Rahmenbedingungen den Erlös um 3,1 % und das operative Ergebnis um 18,6 % gesteigert. Auch der US-Wettbewerber UPS kam voran: Der Umsatz legte in...

Nachkommastelle statt Pleiteszenario

Der Logistikriese Deutsche Post DHL hat im zweiten Quartal trotz schwieriger Rahmenbedingungen den Erlös um 3,1 % und das operative Ergebnis um 18,6 % gesteigert. Auch der US-Wettbewerber UPS kam voran: Der Umsatz legte in der Berichtsperiode im Jahresvergleich sogar um 13,4 % auf 20,5 Mrd. Dollar zu, der operative Ertrag dagegen nur um 3,2 % auf 2,2 Mrd. Dollar. Auch bei den bereinigten Ergebnissen sind die Zuwächse der Bonner höher. Eine Jahresprognose scheute der weltgrößte Paketkonzern, ebenso wie der US-Rivale Fedex – anders die Post: Der Konzern strebt 2020 ein Ergebnis von 3,5 bis 3,8 Mrd. Euro an. Sogar für 2022 gibt es eine Erwartungshaltung – allerdings für drei unterschiedliche Szenarien. Bei einer schnellen, V-förmigen Erholung der Weltwirtschaft von der Coronakrise rechnet der Konzern mit einem operativen Gewinn von 5,3 Mrd. Euro, bei einer langsameren, U-förmigen Erholung mit 5,1 Mrd. und bei anhaltender Konjunkturschwäche (L-förmiger Verlauf) mit 4,7 Mrd. Euro. Während die Szenarien für andere Firmen Aufschwung oder Pleite bedeuten, geht es bei der Post um Nachkommastellen. md