Energiemarkt

National Grid hat im Winter kleineren Puffer

Der britische Netzbetreiber geht davon aus, dass der Spielraum zwischen Angebot und Spitzennachfrage im Winter kleiner sein wird als bislang erwartet. Mit Stromausfällen sei aber nicht zu rechnen.

National Grid hat im Winter kleineren Puffer

hip London

Der britische Stromnetzbetreiber National Grid ESO geht für den Winter davon aus, dass ihm ein kleinerer Puffer zur Verfügung stehen wird, um Angebotsausfälle auszugleichen. Wie seinem Winterausblick zu entnehmen ist, rechnet er nur noch mit einer „Wintermarge“ – dem Unterschied von Angebot und Spitzennachfrage – von 3,9 Gigawatt oder 6,6 %. Im Juli hatte National Grid ESO noch 4,3 GW oder 7,3 % angesetzt. Schon im Sommer warnte der Netzbetreiber vor Angebotsengpässen, weil einerseits die Nachfrage wieder anziehe und andererseits Atomkraftwerke zur Wartung vom Netz gingen. Im September unterbrach ein Brand die Versorgung durch eines der beiden Unterseekabel, über die Großbritannien mit französischem Atomstrom beliefert wird. „Wir erwarten, dass wir ausreichend Kapazität und die nötigen Werkzeuge haben werden, um diesen Winter der Nachfrage gerecht zu werden“, sagte CEO Fintan Slye. „Die Margen bewegen sich noch deutlich innerhalb des Verlässlichkeitsstandards. Deshalb sind wir zuversichtlich, dass ausreichend Kapazität verfügbar sein wird, damit in Großbritannien die Lichter an bleiben.“ Auch bei der Gasversorgung sollte eine „positive Marge“ gewährleistet sein, heißt es in einem separaten Dokument von National Grid Gas Transmission (NGGT). Importe über Pipelines und Schiffe sollten ausreichen, um dem Bedarf zu entsprechen.

Unterdessen warnte Wirtschaftsminister Kwasi Kwarteng vor weiteren Pleiten von Energievertriebsfirmen. Eine ganze Reihe von Anbietern ohne eigene Produktion hat den Markt bereits verlassen. Ihre Kunden werden vom Energieregulierer Ofgem bei anderen Versorgern untergebracht.