Nestlé will 16.000 Stellen abbauen
Nestlé will 16.000 Stellen abbauen
Nestlé CEO Philipp Navratil tritt er auf die Kostenbremse. Der Konzern will in den kommenden zwei Jahren weltweit rund 16.000 Stellen abbauen, wie er Konzern am Donnerstag mitteilte. Davon entfallen etwa 12.000 auf Büroangestellte in verschiedenen Funktionen und Regionen, was bis Ende 2027 jährliche Einsparungen von 1,0 Mrd. sfr bringen soll. Weitere rund 4000 Stellen sollen im Rahmen von Produktivitätsinitiativen in Produktion und Lieferkette gestrichen werden.
„Die Welt verändert sich – und Nestlé muss sich schneller verändern“, sagte Navratil. Dazu gehörten auch schwierige, aber notwendige Entscheidungen, die eine Reduktion der Belegschaft in den nächsten zwei Jahren beinhalte. „Zusammen mit weiteren Maßnahmen arbeiten wir daran, unsere Kosten deutlich zu senken, und erhöhen heute unser Sparziel bis Ende 2027 auf 3,0 Milliarden Franken.“
Navratil hatte den Chefposten vor eineinhalb Monaten Knall auf Fall von Laurent Freixe übernommen. Dieser war nach einem Jahr im Amt wegen einer verheimlichten Beziehung mit einer Direktunterstellten und Begünstigungsvorwürfen per sofort gefeuert worden. Auch Verwaltungsratspräsident Paul Bulcke ging daraufhin vorzeitig und übergab Anfang an den bisherigen Vize Pablo Isla.
Die Erwartungen an Navratil und Isla sind hoch. Nach Jahren mit schwachem Wachstum und Führungsfehlern soll das Duo wieder mehr Dynamik bringen und aufs Tempo drücken.
Nestlé auf Kurs zu den Jahreszielen
Nestlé hat im dritten Quartal sein Wachstum stark beschleunigen können. Der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern ist damit auf Kurs, seine Jahresziele zu erreichen. Trotzdem tritt der neue CEO auf die Kostenbremse und kündigte den Abbau von 16.000 Stellen über zwei Jahre an. Insgesamt setzte Nestle in den ersten neun Monaten des Jahres 2025 rund 65,87 Mrd. sfr (70,88 Mrd. Euro) um. Das entspricht einem organischen Wachstum von 3,3% - das ist mehr als von Analysten erwartet.
Im dritten Quartal lag das organische Wachstum bei 4,3%, nach 3,0% im Vorquartal. Dieses resultierte erneut einerseits aus Preiserhöhungen mit 2,8%. Bei der verkauften Menge konnte sich Nestlé verbessern. Das Mengenwachstum (RIG) drehte mit 1,5% wieder ins Plus nach einem Rückgang von 0,4% im Vorquartal.
Das Management ist zuversichtlich, seine für das Gesamtjahr gesteckten Ziele zu erreichen. Es rechnet weiterhin mit einem höheren organischen Umsatzwachstum als im Vorjahr (2,2%). Die operative Marge soll bei mindestens 16% liegen.