Die Lage von Schaltbau ist ernst: ein erheblicher Verlust im vergangenen Jahr und im Auftaktquartal 2017, die Anteile aller direkten Tochtergesellschaften an die Kreditbanken verpfändet und viel Aufräumarbeit für den neuen Vorstandschef. Schlimmer noch: Sein Vorgänger Jürgen Cammann lieferte sich an der Seite des Investors Active Ownership Capital (AOC) ein Gefecht mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Hans Zimmermann, zugleich der zweite Großaktionär. Wäre die Konfrontation auf der Hauptversammlung eskaliert, hätte eine Auseinandersetzung das Unternehmen vermutlich für lange Zeit gelähmt. In letzter Minute ist Zimmermann über seinen Schatten gesprungen und trat auf der Hauptversammlung zurück. Vielleicht war der Druck zu groß, vielleicht fürchtete er ein schlechtes Wahlergebnis: Das ist Stoff für Spekulationen. Wichtig ist, dass Schaltbau nun einen Neuanfang starten kann. Das Konzept des Vorstands und die Vorstellungen von AOC liegen nah beieinander. Die Vernunft hat gesiegt – zum Wohl der Aktionäre, Kunden, Lieferanten und Mitarbeiter.jh