Kurs springt um 8,3 Prozent

Neue Hoffnung für Bayers vermeintliches Spitzenmedikament

Einst sollte es Bayer Milliardenumsätze einbringen, dann viel es in einer Studie durch brachte einen Kurssturz von 25% ein. Nun gibt es bei den Zulassungsanträgen und an der Börse neue Hoffnung für das Schlaganfall-Medikament Asundexian.

Neue Hoffnung für Bayers vermeintliches Spitzenmedikament

Rund zwei Jahre nach dem Forschungsrückschlag mit dem Gerinnungshemmer Asundexian meldet Bayer positive Studienergebnisse mit diesem Mittel. In einer zulassungsrelevanten Studie habe Asundexian das Schlaganfall-Risiko signifikant verringert, teilte der Pharmakonzern am Sonntag mit. „Dies markiert einen wichtigen Meilenstein im langjährigen Engagement von Bayer zur Förderung von Innovationen in der Thromboseprävention“, erklärte der zuständige Forschungsleiter Christian Rommel. „Wir sind begeistert von diesen positiven Topline-Ergebnissen.“

Bayer kündigte an, weltweit Gespräche mit Gesundheitsbehörden über Zulassungsanträge aufzunehmen. Die US-Zulassungsbehörde Food and Drug Administration (FDA) habe Asundexian zur potenziellen Behandlung einer Schlaganfallprävention den Fast-Track-Status erteilt, mit dem eine beschleunigte Prüfung verbunden ist.

Ziele für Wirksamkeit und Sicherheit erreicht

Die Studienergebnisse würden auf einem bevorstehenden wissenschaftlichen Kongress präsentiert, kündigte Bayer weiter an. Die Phase-III-Studie habe ihre primären Wirksamkeits- und Sicherheitsendpunkte erreicht. Eine tägliche Dosis von 50 Milligramm habe im Vergleich zum Placebo das Risiko eines ischämischen Schlaganfalls signifikant reduziert. Angewendet worden sei das Mittel in Kombination mit Thrombozyten-Aggregations-Hemmung. Bei der Behandlung mit Asundexian habe sich kein erhöhtes Risiko schwerer ISTH-Blutungen gezeigt.

Ursprünglich hatte Bayer Asundexian ein Spitzenumsatzpotenzial von mehr als 5 Mrd. Euro zugetraut. Doch im November 2023 musste das Unternehmen mit dem Mittel einen schweren Rückschlag hinnehmen: Der Gerinnungshemmer scheiterte in einer entscheidenden klinischen Studie mit Patienten mit Vorhofflimmern und Schlaganfallrisiko. Die Bayer-Aktie verlor daraufhin rund ein Viertel an Wert. Jährlich erleiden den Angaben zufolge weltweit etwa zwölf Millionen Menschen einen Schlaganfall. Schlaganfälle sind die zweithäufigste Todesursache. Dabei weisen wiederkehrende ischämische Schlaganfälle tendenziell größere Behinderungen auf und sind mit einem höheren Sterblichkeitsrisiko verbunden als der initiale Schlaganfall, wie Bayer erläuterte.

Im vorbörslichen Handel schlägt sich die Hoffnung auf eine neue Umsatzquelle in einem Kursplus von 8,4% nieder. Damit liegt er zwar rund ein Drittel höher als zu Jahresbeginn, allerdings immer noch niedriger als Anfang 2024 nach der erfolglosen Studie.