wb Frankfurt – Die Auktion für Europart ist zu Ende: Die Beteiligungsgesellschaften Triton und Co-Investor Paragon verkaufen den Lkw-Teilehändler aus Hagen an Alpha Private Equity. Die Bewertung wird nicht genannt, sie wird von Kennern der Materie auf etwa 300 Mill. Euro veranschlagt. Organisiert hat den Verkaufsprozess das Beratungshaus Baird. Triton war 2011 bei Europart eingestiegen. Das Unternehmen erwartete für 2016 einen operativen Gewinn (Ebitda) von knapp 40 Mill. Euro. Im vergangenen Jahr setzte Europart mit 1 760 Beschäftigten 438 Mill. Euro um.Europart wird als einer der führenden europäischen Großhändler von Ersatz- und Zubehörteilen für Nutzfahrzeuge und Werkstattausrüstung bezeichnet. Geboten werden Komponenten für Erstausrüster wie Volvo, Scania, Daimler, MAN, DAF, Iveco und Renault. Beliefert werden ebenso unabhängige Werkstätten sowie Logistikunternehmen mit eigenen Werkstätten. Europart verfüge über ein internationales Netzwerk und sei mit mehr als 300 Vertriebsstellen in 28 Ländern vertreten – dem größten Netzwerk der Branche in Europa.Triton erwarb das 1949 gegründete Unternehmen 2011 mit Paragon aus München im Rahmen einer Nachfolgelösung von der Familie Pederzani. Triton hatte das Unternehmen schon vier Jahre zuvor im Zuge des Programms zur Identifizierung neuer Investments beobachtet. Dabei erkannte man die Möglichkeiten für eine Umstrukturierung, hält sich Triton zugute. Paragon Partners ist eine inhabergeführte Investmentgesellschaft und spezialisiert auf Nachfolgelösungen für Familienunternehmen.Um die Bruttogewinnspanne zu erhöhen, wurden in der Haltezeit von Triton die Produktpalette und das Sortiment verbreitert sowie Preise erhöht. Beschaffungsoptimierung und Zentralisierung der Logistik trugen den Angaben zufolge zur “Verschlankung des Geschäfts” bei. Weitere Pläne umfassten die Entwicklung einer eigenen Produktlinie und den Netzausbau. Triton investierte 20 Mill. Euro in drei separaten Kapitalzuführungen. Anfang 2016 wurden Swedish Parts Dealers LVD und Trailereffekter von Axel Johnson International übernommen.Alpha Private Equity hat rund 2 Mrd. Euro Assets unter Verwaltung und ist auf Mid Caps spezialisiert. Alpha hat kein Investment in Deutschland, war aber vor dem Börsengang an Tom Tailor beteiligt und auch am Bekleidungshersteller Eterna, der an Quadriga ging.