News Corp senkt Gewinnprognose

Sinkende Einschaltquoten bei Fernseh-Hits belasten Unterhaltungssparte

News Corp senkt Gewinnprognose

scd New York – Rupert Murdochs Medienkonzern News Corp hat wegen fallender Einschaltquoten bei einigen seiner beliebtesten US-Programme überraschend sein Gewinnziel für das laufende Jahr gesenkt. Neben jahrelangen TV-Hits wie den Talentshows “American Idol” und “X-Faktor” musste auch der konservative Nachrichtensender Fox News schwächere Einschaltquoten verkraften. Für den Sender, dessen Kommentatoren mit Vorliebe Stimmung gegen die Politik von Präsident Barack Obama machen, geht es auch im laufenden Quartal weiter bergab. Der Januar war US-Marktforschern zufolge der schwächste Monat für Fox News seit 2009. Zudem hat die Glaubwürdigkeit des Senders neue Tiefpunkte erreicht.Wegen der schwächeren Entwicklung der Cash-cow Kabelfernsehen sah sich News Corp nun gezwungen, den Ausblick für das bis Ende Juni laufende Geschäftsjahr zu senken. Statt um mehr als 10 % soll das operative Ergebnis nun nur noch im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich wachsen. “Bezogen auf die Einschaltquoten haben wir bislang ein sehr enttäuschendes Jahr”, räumte Chief Operating Officer Chase Carey in einer Telefonkonferenz ein und gelobte Besserung.Den Investoren war das Versprechen indes zu wenig. Die Aktie des Murdoch-Konzerns sackte am Donnerstag in New York zeitweise um 3 % ab. Allerdings waren die Titel am Vorabend mit 28,69 Dollar auch nur um 20 Cent unter dem Jahreshoch aus dem Handel gegangen. Trotz des Abhörskandals um die britischen Printmedien von News Corp haben die Titel des Unternehmens in den vergangenen zwölf Monaten mehr als ein Drittel an Wert zugelegt – getrieben von der geplanten Abspaltung des schrumpfenden Verlagsgeschäfts und dem angekündigten milliardenschweren Aktienrückkaufprogramm.Die Einschaltquotenverluste sind ein Rückschlag für die Aufspaltungsstory von News Corp. Die Entertainment-Firma mit Kabelfernsehen, Pay-TV und dem Filmstudio 20th Century Fox sollte eigentlich als wachstumsstärkeres Unternehmen dastehen, nachdem das schrumpfende Verlagswesen separiert worden ist. Nun scheint auch das Fernsehgeschäft zu schwächeln.Trotz der enttäuschenden Umsatzentwicklung hat News Corp im zweiten Quartal um Sondereffekte bereinigt mit 44 Cent je Titel 1 Cent mehr verdient, als Analysten im Schnitt erwartet hatten. Im Vergleich zur Vorjahresperiode verdoppelte sich der Gewinn auf 2,4 Mrd. Dollar bzw. 1,06 Dollar je Aktie – unterstützt von Zukäufen.