Niederlande blocken Nexperia-Ausverkauf nach China
Niederlande blocken Nexperia-Ausverkauf nach China
Die niederländische Regierung will den Transfer wichtiger Technologien vom Chiphersteller Nexperia nach China verhindern. Es gebe entsprechende Sorgen, deshalb habe man bei der zum chinesischen Wingtech-Konzern gehörenden Nexperia interveniert, teilte das Wirtschaftsministerium am Sonntagabend mit. Der Eingriff sei eine Reaktion auf administrative Mängel bei dem Unternehmen. Nun könne man schädliche Entscheidungen rückgängig machen oder blockieren. Die Produktion könne jedoch fortgesetzt werden.
Nexperia gehörte früher zum Chipkonzern NXP Semiconductors, der wiederum ein Teil von Philips war – und wurde vor Jahren an Wingtech verkauft. Das Unternehmen ist einer der weltweit größten Hersteller von einfachen Computerchips wie Dioden und Transistoren. Die Bauteile kommen vor allem in der Auto- und Unterhaltungselektronikindustrie zum Einsatz.
Niederlande spielen Schlüsselrolle
Der Eingriff ist das jüngste Beispiel für die Bemühungen westlicher Staaten, den technologischen Aufstieg Chinas im Halbleitersektor zu bremsen. Die Niederlande spielen in diesem Konflikt eine Schlüsselrolle, da das Land die Heimat des Chip-Ausrüsters ASML ist. Dessen Maschinen sind für die Herstellung modernster Halbleiter unverzichtbar.
Auf Druck der USA hat die Regierung in Den Haag den Export dieser Technologie nach China stark eingeschränkt. Ein Sprecher des Unternehmens sagte, Nexperia halte sich an „alle bestehenden Gesetze und Vorschriften, Exportkontrollen und Sanktionsregelungen“.