Niederländer angeln sich Deutsche See
wb Frankfurt – Die niederländisch-deutsche Fischunternehmensgruppe Parlevliet & van der Plas (P & P) übernimmt sämtliche Anteile am größten deutschen Fischproduzenten und -vermarkter Deutsche See GmbH in Bremerhaven. Das 1939 gegründete Unternehmen, das zuletzt etwa 400 Mill. Euro umsetzte, wird von Peter Dill und Egbert Miebach verkauft. Es gehörte bis 1998 zur Nordsee-Kette. Am Herauskauf waren auch Andreas Jacobs, der Verwaltungsratsvorsitzende der Jacobs Holding, und die Holding-Tochter Barry Callebaut als Hauptgesellschafter beteiligt. Seitdem ist sie inhabergeführt. 2012 verlor Deutsche See den Auftrag zur Belieferung der Nordsee mit Tiefkühl- und Non-Food-Ware. 2017 verklagte die Deutsche See als erster Großkunde infolge des Abgasskandals VW auf Schadenersatz. Der Kauf des Frischfisch- und Seafood-Spezialisten sowie Marktführers eröffne P & P die vertikale Verbindung vom Fischfang bis zum Teller. P & P wird seit über 60 Jahren von den Familien Parlevliet und van der Plas geführt und hat 6 000 Beschäftigte in der Fischerei auf über 40 Fangschiffen und in Verarbeitungsbetrieben. Der Umsatz liegt bei über 1 Mrd. Euro. Die Deutsche See nennt sich hierzulande Nummer 1 in der Vermarktung von Fisch und Meeresfrüchten. In 22 Niederlassungen sind 1 700 Leute tätig. Beliefert werden 35 000 Kunden in Einzelhandel, Gastronomie, Catering und Kantinen. 2003 wurde Feinkost Beeck geschluckt. P&P kaufte 2016 Compagnie Francaise du Thon Oceanique und 2015 die holländische Shrimpsfirma Heiploeg International.