Chinesischer Autobauer

Nio rechnet mit Markthürden in Europa

Der chinesische Autohersteller Nio rechnet mit Handelshemmnissen beim Export nach Europa. Bei der Produktion sieht Nio für sich einen Kostenvorteil.

Nio rechnet mit Markthürden in Europa

Chinesischer Autobauer

Nio rechnet mit Markthürden in Europa

Handelshemmnisse befürchtet – Autobauer sieht Kostenvorteil bei Produktion

Reuters Schanghai

Exporte von Autos aus China nach Europa könnten nach Einschätzung des chinesischen Autobauers Nio auf Handelshemmnisse stoßen. “Sobald Exporte wachsen und wachsen, wird es definitiv Marktprotektionismus geben”, sagte Nio-Chef William Li am Dienstag am Rande der Automesse in Shanghai. Das sei zwar nicht gut für die globale Wirtschaft. “Aber wir müssen respektieren, dass jedes Land Überlegungen zum Schutz lokaler Industrien anstellt. Das ist die Realität, der wir uns stellen müssen.”

Nio gehört zu den chinesischen Autobauern, die sich in Europa etablieren wollen. Bislang bietet die Marke lediglich Auto-Abonnements und Leasing an. Nach früheren Informationen von Insidern soll Nio den Bau einer Fabrik in China planen, um preisgünstige Elektroautos unter einer neuen Marke herzustellen und dann in größerer Stückzahl nach Europa zu exportieren und zu verkaufen.

Li sagte, nach seiner Schätzung habe Nio mit einer Produktion in China dank besseren Zugriffs auf Rohstoffe und der etablierten Lieferkette für Batterien einen Kostenvorteil von 20% im Vergleich zu Konkurrenten. Nio bietet sechs Modelle an und will in diesem Jahr fünf weitere unter eigener Marke auf den Markt bringen. Der Hersteller konkurriert in China im Premiumsegment mit den bislang dominierenden deutschen Herstellern Audi, BMW und Mercedes-Benz.

Auf den europäischen Markt drängt auch die chinesische Elektroautomarke Zeekr, die zu Geely gehört. Bis 2026 soll Zeekr auf den meisten europäischen Märkten präsent sein, kündigte das Unternehmen auf der Messe an.