Nixdorf startet mit Umsatzsprung in neuen Turnus

Im Kernmarkt Europa keine Aufhellung - Hardwaregeschäft wächst, aber Marge bleibt unter Druck

Nixdorf startet mit Umsatzsprung in neuen Turnus

ab Düsseldorf – Der Geldautomatenhersteller Wincor Nixdorf hat den neuen Turnus mit einem kräftigen Umsatzschub begonnen. Als Zeichen für eine nachhaltige Trendwende wollen die Ostwestfalen die Entwicklung jedoch nicht werten, wie aus dem Zwischenbericht hervorgeht. Daher hat auch die Prognose Bestand, nach der im laufenden Geschäftsjahr 2012/13 (zum 30. September) mit einem Umsatzplus von 2 % und einem operativen Ergebnis von 120 (i.V. 101) Mill. Euro gerechnet wird.Mit einem Umsatzzuwachs um 10 % auf 669 Mill. Euro übertraf Nixdorf im Berichtsquartal die Analystenerwartungen. Im operativen Ergebnis kam vom Erlöszuwachs jedoch nichts an. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Amortisation verharrte im Berichtsquartal mit 40 Mill. Euro auf Vorjahresniveau. Darin enthalten sind auch Restrukturierungsaufwendungen, zu deren Höhe jedoch keine Angaben gemacht werden. Für das Gesamtjahr hatten die Paderborner Belastungen von 20 Mill. Euro angekündigt, nachdem im Geschäftsjahr 2011/12 schon 40 Mill. Euro für den Konzernumbau in die Hand genommen wurden.Im Zwischenbericht stechen zwei Entwicklungen ins Auge: Zum einen baute Nixdorf den Umsatz im Segment Banking um satte 15 % aus, während das Einzelhandelssegment die Erlöse um lediglich 2 % steigerte. Zum anderen kletterten die Hardwareumsätze um 16 %. Letzteres ist wegen der Skaleneffekte von besonderer Relevanz, auch wenn die Ebita-Marge im Quartal auf 6 % abbröckelte. Allerdings führte Nixdorf die Entwicklung im Hardwaregeschäft auf das Abarbeiten einiger Großaufträge zurück, sodass ähnlich hohe Wachstumsraten im weiteren Jahresverlauf nicht mehr zu erwarten sind, wie Vorstandschef Eckard Heidloff der Nachrichtenagentur dpa sagte.Das Wachstum kam im Berichtsquartal vor allem aus den Schwellenmärkten Europas (Russland, Ukraine und Türkei) und Asiens. Insofern kann sich das Management mit dem Konzernumbau, der der Entwicklung in den Wachstumsregionen Rechnung tragen soll, bestätigt sehen. Damit einher geht jedoch auch eine Verschlechterung im Produktmix, sind in den Wachstumsregionen doch vor allem niedrigmargigere Low-End-Produkte gefragt, wie Heidloff jüngst ausführte. In den europäischen Industrieländern blieben die Rahmenbedingungen dagegen unverändert schwierig, heißt es. Aktie springt anDank erfolgreichen Working-Capital-Managements verbesserte sich der freie Cash-flow um 20 auf 71 Mill. Euro, sodass die Nettoverschuldung auf 126 Mill. Euro zurückging.Nach einem fulminanten Start fiel die Aktie zunächst zurück, bevor sie am Nachmittag erneut durchstartete. Zum Handelsende stand mit 39,93 Euro ein Kurszuwachs um 3,5 % zu Buche.—– Personen Seite 16