Nordex erfreut Anleger mit erhöhtem Margenziel
Nordex erfreut Anleger mit erhöhtem Margenziel
Nordex erfreut Anleger mit erhöhtem Margenziel
Umsatzrendite übertrifft Markterwartung deutlich
ste Hamburg
Der Windkraftanlagenhersteller Nordex nähert sich seinem mittelfristigen Ziel einer operativen Umsatzrendite (Ebitda-Marge) von 8% an. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet das in Hamburg ansässige Unternehmen inzwischen mit einer Ebitda-Marge zwischen 7,5 und 8,5 (i.V. 4,1)%.
Die am Montagabend bekannt gegebene Anhebung der Prognose von bislang 5 bis 7% kam bei Anlegern gut an: Die Nordex-Aktie verteuerte sich bis Dienstagnachmittag um bis zu 20% auf 26,52 Euro. Der Börsenwert des MDax-Unternehmens, an dem der spanische Mischkonzern Acciona mit 47,1% beteiligt ist, hat sich seit Ende vergangenen Jahres auf rund 6,2 Mrd. Euro mehr als verdoppelt.
Umsatzvorgabe unverändert
Den optimistischeren Ausblick begründet Nordex mit einer starken operativen Umsetzung in den beiden Geschäftsbereichen Projekte und Service sowie einem stabilen makroökonomischen Umfeld. Die übrigen Elemente der bisherigen Prognose ließ Nordex unverändert: Der Umsatz soll 2025 auf 7,5 bis 7,9 (i.V. 7,3) Mrd. Euro steigen. Die Working-Capital-Quote soll bei –9 (–9,1)% landen, bei den Investitionen sind 200 Mill. Euro eingeplant.
Vorläufigen Nordex-Zahlen zufolge übertrafen das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) und die Ebitda-Marge im dritten Quartal mit 136 (72) Mill. Euro bzw. 8,0 (4,3)% – der Marktkonsens lag zuvor bei 6,3% – die jeweiligen Vorjahreswerte deutlich. Dass der Umsatz mit 1,71 (1,67) Mrd. Euro kaum anstieg, sei auf saisonale Effekte sowie temporäre lieferantenbedingte Verzögerungen in der Türkei zurückzuführen, erklärte Nordex. Der freie Cashflow verbesserte sich den Angaben zufolge im Neunmonatsvergleich auf 298 (0) Mill. Euro.
Free-Cashflow-Trend positiv
Das Unternehmen, das die vollständigen Zahlen zum dritten Quartal am 4. November vorlegen will, geht davon aus, dass die positive Free-Cashflow-Entwicklung im Schlussabschnitt 2025 andauern wird. Treiber seien zusätzliche Gewinne, eine starke Auftragsentwicklung sowie eine fortgesetzte Verbesserung des Working Capital. „Für den Rest des Jahres sind wir zuversichtlich, dass wir die Profitabilität im Vergleich zu 2024 deutlich steigern können“, sagte Nordex-Vorstandschef José Luis Blanco mit Blick auf die erhöhte Margenprognose für 2025. „Unsere Teams haben im dritten Quartal außergewöhnlich gut geliefert.“
Während der Umsatz des dritten Quartals die durchschnittliche Markterwartung um rund 15% verfehlte, übertraf die vorläufige Ebitda-Marge von 8,0% die Konsensschätzung um mehr als 150 Basispunkte. Das Analysehaus MWB Research, das unverändert zum Kauf der Nordex-Aktie rät, erhöhte sein Kursziel für das Papier um 4 auf 30 Euro. Der Windturbinenhersteller setze seinen profitablen Wachstumskurs fort, hieß es in einer Analyse vom Dienstag. Die jüngsten Projektverzögerungen in der Türkei seien für das Projektgeschäft nicht ungewöhnlich. Mit Verweis auf eine starke Auftragsdynamik und eine Book-to-Bill-Ratio bei Nordex von deutlich über 1x erwartet MWB keine Auswirkungen auf das langfristige Wachstum. Die starke Cash-Generierung dürfte die Bilanz weiter stärken und die Aussichten auf potenzielle Aktionärsrenditen im Jahr 2026 verbessern.
