Nordex legt die Latte für 2015 nochmals höher

Windturbinenbauer wächst schneller als Branche

Nordex legt die Latte für 2015 nochmals höher

ste Hamburg – Wie zuletzt nach dem ersten Halbjahr hat der Windkraftanlagenbauer Nordex auch nach dem dritten Quartal die Jahresziele angehoben. So rechnet das in Hamburg ansässige Unternehmen inzwischen mit einem Umsatz im laufenden Geschäftsjahr von 2,3 Mrd. bis 2,4 (i.V. 1,73) Mrd. Euro statt 2,0 Mrd. bis 2,2 Mrd. Euro. Der wertmäßige Auftragseingang soll ebenfalls bei 2,3 Mrd. bis 2,4 (1,75) Mrd. Euro und nicht bei 2,1 Mrd. bis 2,3 Mrd. Euro landen. Der Aktienkurs der im TecDax gelisteten Nordex, der sich im Jahresverlauf bereits mehr als verdoppelt hat, legte gestern in der Spitze um 2,9 % zu, ehe das Papier mit einem Verlust von 0,7 % bei 30,29 Euro aus dem Handel ging. Starkes drittes Quartal”Wir wachsen zurzeit im Vergleich zur Windindustrie überdurchschnittlich”, konstatierte der seit Juni amtierende Vorstandschef von Nordex, Lars Bondo Krogsgaard, bei der Vorlage des Zwischenberichts zum 30. September. Das Geschäft wuchs im dritten Quartal nochmals stärker als im ersten Halbjahr. So kletterten die Umsatzerlöse im Berichtszeitraum verglichen mit dem Vorjahr um fast 52 % auf 686 Mill. Euro. Der Betriebsgewinn erhöhte sich im dritten Quartal um 58 % auf gut 36 Mill. Euro. Neue Allianz mit AccionaTrotz des gestiegenen Geschäftsvolumens habe man aber die sich daraus ergebenden Skaleneffekte nicht voll nutzen können, konzedierte der Windturbinenbauer. Die Bruttomarge habe sich in der Berichtsperiode um 180 Basispunkte auf 21,1 (erstes Halbjahr: 22,9) % reduziert. Der Rückgang sei vor allem auf einen Produktmangel bei einer Kernkomponente zurückzuführen, die Nordex von einem Lieferanten bezieht.Vor einer Kapitalmarktkonferenz am heutigen Donnerstag, bei der Nordex ihre neuen mittelfristigen Ziele vorstellen will, äußerte sich Vorstandschef Krogsgaard zuversichtlich über die Perspektiven in den kommenden Jahren. In einigen Teilen der Kernregion Europa werde es zwar regulatorische Herausforderungen geben. “Diesen können wir aber aus eigener Kraft und durch unsere Kooperation mit Acciona gut begegnen”, erklärte er. Anfang Oktober hatte sich Nordex mit dem spanischen Mischkonzern Acciona auf eine Übernahme der in Schwellenmärkten präsenten Windkraftanlagentochter Acciona Windpower im nächsten Jahr verständigt. Im Gegenzug soll Acciona mit vorerst knapp 30 % der Stimmrechte größter Anteilseigner von Nordex werden.Das 2015 angestrebte Ziel bei der operativen Marge von 5 % bis 6 (4,5) % ließ Nordex wie schon Ende Juli unverändert. Das Investitionsvolumen soll mit 65 Mill. bis 70 Mill. Euro aber um 5 Mill. Euro etwas höher ausfallen als bislang gedacht.