Verbindungstechnikspezialist

Norma erwartet vorerst keine Verbesserung der Marge

Belastungen aus der Restrukturierung werden auch im laufenden Jahr auf die Marge des Verbindungstechnikspezialisten schlagen. An der Börse reagierten Anleger enttäuscht.

Norma erwartet vorerst keine Verbesserung der Marge

dpa-afx Maintal

Der Verbindungstechnikspezialist Norma traut sich 2023 erst einmal keine Verbesserung der Profitabilität zu. Die bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll im laufenden Jahr rund 8 % erreichen und damit die Höhe des Vorjahres, wie das Unternehmen mitteilte. Analysten hatten hier im Durchschnitt fast einen Prozentpunkt mehr auf dem Zettel. Allerdings kündigte der Vorstand Maßnahmen zur Steigerung der Marge an. Beim Umsatz peilt Norma ein Wachstum aus eigener Kraft im mittleren einstelligen Prozentbereich an.

Zurückhaltender Ausblick

Während das Management durchaus zuversichtlich auf die Umsatzperspektiven blicke, scheine der Vorstand wegen weiterer Restrukturierungsbelastungen vorsichtig beim Margenausblick, erklärte Analyst Peter Rothenaicher von der Baader Bank. Eine abermalige Senkung der Ziele im Jahresverlauf solle aber wohl unter allen Umständen vermieden werden.

Die im SDax enthaltene Aktie schloss 7,7 % schwächer mit 22,20 Euro. Die Kursgewinne von bis zu rund einem Drittel seit Mitte Februar sind damit weitgehend dahin. Damals war Übernahmefantasie aufgekommen, nachdem Bloomberg berichtet hatte, dass das Unternehmen in den vergangenen Monaten etliche Angebote ausgeschlagen habe. Für 2023 steht aber immer noch ein Plus von 31 % auf dem Zettel, nachdem die Aktien 2022 rund die Hälfte an Wert verloren hatten.

Umsatz und operatives Ergebnis für 2022 hatte Norma bereits im Februar mitgeteilt. Während das Unternehmen beim Umsatz ein Wachstum von knapp 14 % erreichte, sank die bereinigte Ebit-Marge um 2,4 Prozentpunkte. Unter dem Strich blieben im vergangenen Jahr etwa 39 Mill. Euro hängen, nach 56 Mill. im Jahr zuvor. Die Dividende soll um 20 Cent auf 0,55 Euro gekürzt werden.

Dabei hatte Norma mit der Entwicklung im Schlussquartal positiv überrascht. Analysten wie Christian Glowa von Hauck Aufhäuser Investment Banking hatten nach den Eckdaten im Februar davon gesprochen, dass die Geschäftsentwicklung das Tal hinter sich habe und die Perspektiven sich aufhellten.

2022 hatten die Inflation mit hohen Energiepreisen, andauernde Auswirkungen des Ukraine-Krieges und die Corona-Lockdowns in China schwer belastet. Die Ausgaben für Logistik und Materialien sowie andere operative Kosten wie für die IT stiegen. Mitte des Jahres hatte Norma die Jahresziele senken müssen.