Starke Gewinnentwicklung

Novartis schraubt die Prognosen hoch

Der Pharmakonzern Novartis verzeichnet im ersten Quartal kräftiges Wachstum bei Umsatz und Gewinn. Der Konzern erhöht nun den Ausblick für das laufende Jahr und plant zudem einen Wechsel an der Spitze des Verwaltungsrats.

Novartis schraubt die Prognosen hoch

Der Schweizer Pharmakonzern Novartis ist gut ins neue Jahr gestartet. Getrieben vom Herzmedikament Entresto, dem Multiple-Sklerose-Mittel Kesimpta sowie Cosentyx gegen Schuppenflechte stieg der Umsatz des fortgeführten Geschäfts im ersten Quartal um 10% auf 11,8 Mrd. Dollar, wie Novartis am Dienstag mitteilte. Dank der höheren Volumen legte der um Sonderfaktoren bereinigte operative Gewinn um 16% auf 4,5 Mrd. Dollar zu.

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Novartis hob den Ausblick an. Im laufenden Jahr erwartet das Basler Unternehmen ein Umsatzwachstum im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich sowie einen prozentualen Anstieg des operativen Ergebnisses im niedrigen bis mittleren Zehner-Bereich. Bisher hatte der Konzern eine Steigerung der Verkaufserlöse um einen mittleren einstelligen Prozentbetrag sowie ein Plus des bereinigten operativen Ergebnisses um einen hohen einstelligen Prozentbetrag angepeilt.

Wechsel an der Spitze des Verwaltungsrats

Nach zwölf Jahren an der Firmenspitze tritt Jörg Reinhardt 2025 als Verwaltungsratspräsident zurück. Nachfolger solle der frühere Chef des US-Arzneimittelherstellers Bristol Myers Squibb (BMS), Giovanni Caforio, werden, teilte das Schweizer Unternehmen am Dienstag mit. Caforio sei in Italien geboren und zum Arzt ausgebildet worden und hat die italienische und die amerikanische Staatsbürgerschaft. Unter seiner Führung habe sich BMS erfolgreich in ein globales Arzneimittelunternehmen mit starken Kompetenzen in den Bereichen Forschung und Entwicklung sowie Vermarktung gewandelt.

Reinhardts Amtszeit als Präsident des Verwaltungsrats endet planmäßig im Jahr 2025, dann wird er auf der Generalversammlung nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung stehen und in den Ruhestand treten. Er stieß 1982 zur Novartis-Vorgängerfirma Sandoz und wurde 2013 nach einem Zwischenspiel bei Bayer Präsident des Basler Konzerns. Seitdem straffte der Deutsche das Unternehmen und trennte sich von einer ganzen Reihe von Geschäftsbereichen, zuletzt dem Generika-Hersteller Sandoz.

Im Februar hatte Novartis mit dem Interesse am Biotech-Unternehmen Morphosys für Schlagzeilen gesorgt. Der Konzern lässt sich diesen Vorstoß 2,7 Mrd. Euro kosten. Novartis ist vor allem an dem großen Hoffnungsträger Pelabresib interessiert. Dieses Krebsmittel könnte ein Kassenschlager werden. Vorstand und Aufsichtsrat von Morphosys unterstützen das Angebot der Schweizer.