Nullsummenspiel für Stahlhändler
Trump will die US-Wirtschaft besser vor Importen schützen und bereitet dazu in der Stahlindustrie neue Schritte vor. Für die Stahlhersteller in Europa sind das schlechte Nachrichten. Nicht etwa, weil sie so abhängig von Exporten in die USA wären. Aber die US-Abwehrzölle halten auch den Stahl aus Ländern wie Iran, Brasilien oder Russland außen vor. Dieser Stahl, bisher für die USA bestimmt, findet seinen Weg dann in den offenen europäischen Markt. Denn die EU hat nur gegenüber China Strafzölle von bis zu 36 % auf warmgewalzten Stahl erhoben. Andere Importe kommen ungehindert auf den Markt. Das wiederum drückt die Preise in Europa und treibt sie in den USA. Für einen Stahlhändler wie Klöckner & Co, der in Europa wie in den USA gleichermaßen vertreten ist und jeweils lokal einkauft und verkauft, heben sich die Effekte der umgelenkten Handelsströme am Ende weitgehend wieder auf. Die Stahlpreise am Spotmarkt in Europa und in den USA werden sich in den kommenden Monaten voraussichtlich seitwärts bewegen – eine solide Basis für Klöckner & Co.cru