jh München – Die Lkw-Industrie hat die tiefe Talsohle in Lateinamerika offenbar durchschritten. MAN und Scania, die beiden Hersteller im VW-Konzern, berichten von einer Belebung, wenn auch von einem niedrigen Niveau kommend. Das südamerikanische Tochterunternehmen MAN Latin America steigerte in der ersten Hälfte dieses Jahres Auftragseingang und Umsatz um jeweils 39 %. Der Absatz nahm um 16 % auf 11 750 Lkw und Busse zu.Scania meldete für das zweite Quartal einen Anstieg der Bestellungen um 71 % auf 3 061 Lkw. Die Nachfrage sei vor allem in Brasilien gestiegen, aber auch in Argentinien und Chile. Zwei Tage zuvor hatte Daimler Trucks von einem Absatzanstieg um 4 % auf gut 7 000 Lkw in Lateinamerika (ohne Mexiko) berichtet. In Brasilien war der Wert allerdings um 100 auf 2 900 Einheiten nochmals gesunken.Der Vorstandsvorsitzende von MAN, Joachim Drees, erkennt einen Aufwärtstrend der Tochter in Brasilien: “Das liegt vor allem an deutlich gestiegenen Exportvolumina in andere südamerikanische Länder sowie am wieder anziehenden Absatz in Brasilien.” Mit einem operativen Ergebnis von – 48 (i.V. – 112) Mill. Euro ist MAN Latin America im ersten Halbjahr allerdings in der Verlustzone geblieben. Im Vorjahr hatten Restrukturierungskosten das Ergebnis mit 50 Mill. Euro stark belastet.Dank des weiter wachsenden Nutzfahrzeuggeschäfts in Europa steigerte MAN Truck & Bus den Umsatz um 8 % auf 4,8 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis blieb mit 269 Mill. Euro nahezu stabil, womit die Marge auf 5,6 (6) % zurückging. MAN begründete dies mit einem höheren Aufwand für neue Produkte und für die “digitale Transformation”.Der MAN-Konzern erhöhte den Umsatz um 6 % auf rund 6,9 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis betrug 273 Mill. Euro. Ohne den Restrukturierungsaufwand im Vorjahr ergibt sich ein Rückgang um 13 Mill. Euro. Das Ergebnis nach Steuern legte auf 140 (16) Mill. Euro zu.—– Wertberichtigt Seite 6