Oerlikon verkauft Textilaktivitäten ohne Gewinn

Konzernchef mauert bei Verwendung des Erlöses

Oerlikon verkauft Textilaktivitäten ohne Gewinn

wb Frankfurt – Der Verkauf der Hälfte des Textilgeschäfts von Oerlikon beschert dem Schweizer Mischkonzern keinen Buchgewinn. Das hat Finanzchef Jürg Fedier am Dienstag in einer Telefonkonferenz gesagt. Wie berichtet (vgl. BZ vom 4. Dezember) geht das Geschäft mit Textilmaschinenkomponenten und Maschinen für Naturfasern für 650 Mill. sfr an die Jingsheng-Gruppe um den chinesischen Investor Pan Xuepeng. Diese lässt auch den traditionsreichen Namen Saurer wieder aufleben. Von dem Enterprise Value fließen Oerlikon laut Fedier 450 Mill. bis 500 Mill. sfr zu, der Rest sind abzugebende Schulden. Die Aktie legte um 1,5 % zu, die Marktkapitalisierung beträgt damit 3,3 Mrd. sfr. Bei Oerlikon verbleibt nur noch das Geschäft mit Textilmaschinen für chemische Fasern mit einem Umsatz von 900 Mill. sfr. Konzernchef Michael Buscher bezeichnete den Verkauf als “weiteren strategischen Schritt zur Optimierung des Konzernportfolios”. Zur Verwendung des Erlöses äußerte er sich nicht. Das Management richte nach wie vor den Fokus auf “operationelle Themen” in bestehenden Aktivitäten. Seit ihrer Krise streicht Oerlikon das Portfolio zusammen. “Vor zwei Jahren lag der Patient auf der Intensivstation, im vergangenen Jahr ging es in die Reha und jetzt läuft das Training”, hatte Buscher den Gesundungsprozess im Juli im Gespräch mit der Börsen-Zeitung beschrieben. So wurde jüngst die Solarsparte für 250 Mill. sfr an Tokyo Electron verkauft. Neben der Textilmaschinensparte gehören zu Oerlikon der Beschichtungsspezialist Balzers und die auf Vakuumpumpen spezialisierte Leybold. Außerdem stellt Oerlikon Antriebssysteme her.Verwaltungsratspräsident der neuen Saurer wird Heinrich Fischer. Er war der letzte Konzernchef von Saurer, ehe das Unternehmen 2007 in der heute vom russischen Oligarchen Viktor Vekselberg dominierten Oerlikon aufging.—– Wertberichtigt Seite 8