Die Ölindustrie war lange vor Ausbreitung des Coronavirus unbeliebt geworden. Das schwarze Gold passt nicht zu Zielen wie Klima- und Naturschutz oder Nachhaltigkeit. Entsprechend gingen die Verbrauchsprognosen zurück; zudem gab es auf dem Weltmarkt ein Überangebot. Ölkonzerne und Dienstleister mussten daher Abschreibungen auf ihre Assets in Milliardenhöhe vornehmen. Im Vorjahr kam die Covid-19-Pandemie hinzu, die zu einem globalen Konjunktureinbruch führte. Damit ging eine sinkende Ölnachfrage einher, die in einen Preiskollaps mündete: Die Notierung für ein Fass der Sorte Brent brach von knapp 70 Dollar Anfang 2020 bis auf 18 Dollar im April ein. Bei trüben Aussichten reagieren Ölproduzenten mit Abstrichen bei ihren Investitionen, was Ausrüster wie Halliburton voll trifft. Die Nummer 2 der Branche hätte für 2020 einen operativen Gewinn von 1,4 (i.V. 2,1) Mrd. Dollar ausweisen können, wenn nicht gleichzeitig Wertberichtigungen und andere Sonderbelastungen von 3,8 (2,5) Mrd. Dollar angefallen wären. Nun kostet ein Barrel Brent wieder 56 Dollar. Die Ergebniswende scheint also nah. md