Oligarch mischt Immobilienszene auf

Boris Mints und österreichische CA Immo wollen fĂŒr bis zu 420 Mill. Euro bei Immofinanz einsteigen

Oligarch mischt Immobilienszene auf

Das Monopoly im Immobilienmarkt geht weiter. In Österreich sorgt gerade der russische Unternehmer Boris Mints fĂŒr Wirbel. Als grĂ¶ĂŸter AktionĂ€r von CA Immo betreibt er den Einstieg beim deutlich grĂ¶ĂŸeren Wettbewerber Immofinanz.ak DĂŒsseldorf – Nach seinem Einstieg bei der österreichischen CA Immo will sich der russische Unternehmer Boris Mints auch am Konkurrenten Immofinanz beteiligen. Seine O1 Group legte gemeinsam mit CA Immo in der Nacht zum Dienstag ein Angebot fĂŒr 13,5 % des Grundkapitals des grĂ¶ĂŸten österreichischen Immobilienunternehmens zu einem Preis von 2,80 Euro je Aktie vor. Damit sind die Investoren bereit, rund 420 Mill. Euro fĂŒr die Beteiligung in die Hand zu nehmen. Der Immofinanz-Vorstand lehnte das Angebot umgehend ab. Die Offerte sei “viel zu gering”, auch wenn die Interessenten noch einmal nachgebessert hĂ€tten. CA Immo und O1 Group hatten nach Pressespekulationen bereits Ende Februar eine mögliche Offerte fĂŒr Immofinanz angekĂŒndigt, zu diesem Zeitpunkt aber noch einen Preis nahe dem damals aktuellen Börsenkurs von 2,51 Euro in Aussicht gestellt. Gegenwehr kommt promptImmofinanz-CEO Eduard Zehetner wies darauf hin, dass die Offerte um mehr als ein Drittel unter dem Net Asset Value je Aktie liege wie auch unter dem Schlusskurs vor Veröffentlichung des Angebots. “Vor diesem Hintergrund freuen wir uns zwar, dass die beiden Unternehmen eine Beteiligung an der Immofinanz als aussichtsreicher einschĂ€tzen als eine Aufstockung des O1-Anteils an der CA Immo”, sagte Zehetner. Allerdings könne der Vorstand die Annahme der Offerte nicht empfehlen.Etwas schnippisch Ă€ußerte der Immofinanz-Chef weiter: “Wir begrĂŒĂŸen jedenfalls die neuen AktionĂ€re, die – wie nun endlich offengelegt – bereits rund 3 % an der Immofinanz halten.” Die CA Immo bestĂ€tige damit, dass sie nun auch Investments in Russland – entgegen ihrer bisher kommunizierten Strategie – als besonders zukunftstrĂ€chtig einstufe.Russland ist fĂŒr Immofinanz nach dem Spin-off ihrer auf Deutschland und Österreich fokussierten Wohnungstochter Buwog der wichtigste Immobilienmarkt mit einem Portfolioanteil von einem Viertel. Im Großraum Moskau besitzt der Konzern fĂŒnf große Einkaufszentren. Das starke Exposure macht dem Unternehmen derzeit eigentlich wenig Spaß, da die Rubel-Krise an den Ergebnissen zerrt. Im ersten Halbjahr des laufenden GeschĂ€ftsjahres 2014/15 (30. April) war Immofinanz unterm Strich in die roten Zahlen gerutscht.Boris Mints hatte sich mit seiner auf Zypern beheimateten O1 Group im Herbst vergangenen Jahres bei CA Immo engagiert und der Unicredit Bank Austria ein Aktienpaket abgekauft. Mit einem Anteil von 26 % ist er seitdem AnkeraktionĂ€r des mit 1,7 Mrd. Euro bewerteten Konzerns. Boris Mints selbst, ein studierter Physiker, wird von Forbes auf ein Vermögen von 1,5 Mrd. Dollar geschĂ€tzt. Dividende steigtDie Aktien von Immofinanz pendelten am Dienstag um den Angebotspreis von 2,79 Euro und verloren damit 1,3 %. Die Titel von CA Immo gewannen leicht um 0,7 % auf 17,37 Euro. Der Konzern legte am gleichen Tag vorlĂ€ufige Zahlen fĂŒr 2014 vor. Die Funds from Operations (FFO 1) seien um 10 % auf 70 Mill. Euro gesteigert worden, teilte der Vorstand mit. Angesichts hoher Verkaufserlöse im Jahr 2013 gingen die Ergebnisziffern jedoch zurĂŒck. Das Nettoergebnis landete bei 70,8 (i.V. 75,8) Mill. Euro. Die Dividende soll 0,45 (0,40) Euro je Aktie betragen.