Low-Cost-Airline

Omikron brockt Wizz Air Verluste ein

Die rasante Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus im Winter macht der ungarischen Low-Cost-Airline Wizz Air zu schaffen.

Omikron brockt Wizz Air Verluste ein

lis Frankfurt – Die rasante Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus im Winter macht der ungarischen Low-Cost-Airline Wizz Air zu schaffen. Für das Schlussquartal des Geschäftsjahres 2021/22 (per Ende März) erwartet CEO József Váradi noch höhere Verluste als den Fehlbetrag von 213,6 Mill. Euro, der im dritten Quartal operativ zusammenkam. Die Fluggesellschaft geht davon aus, dass die anhaltende Reiseunsicherheit im Januar, Februar und teilweise im März noch Auswirkungen haben werde. Allerdings dürfte es im Frühjahr wieder zu einer durch erhöhte Nachfrage aus Großbritannien angetriebenen Erholung kommen. Kostensenkungen und der Erwerb neuer Landeplätze würden dann die Position der Airline gegenüber Rivalen wie Ryanair und Easyjet stärken, sagte Váradi der Nachrichtenagentur Reuters. Die Gruppe rechne damit, dass sie im August und September 50 % mehr Kapazität als im Sommer des Vor-Corona-Jahres 2019 anbieten könne.

Bei Fluggästen und Umsätzen schnitt das Unternehmen deutlich besser ab als vor einem Jahr. Die Erlöse stiegen auf 408 Mill. Euro, im dritten Quartal 2020/21 waren es nur knapp 150 Mill. Euro gewesen. Die Zahl der Passagiere konnte von 2,27 Millionen auf knapp 7,8 Millionen mehr als verdreifacht werden.

Wizz fährt seit Jahren einen aggressiven Expansionskurs, um den Abstand zum Marktführer im Low-Cost-Sektor, Ryanair, zu verringern. Das in Budapest ansässige Unternehmen war zwar die erste große europäische Fluggesellschaft, die im August aufgrund des Nachfragebooms zu den Kapazitäten von vor der Pandemie zurückkehrte, hatte damals jedoch gewarnt, dass in den Wintermonaten vermutlich Preissenkungen vorgenommen werden müssen, um den Absatz anzukurbeln. Váradi hat auch eine große Flugzeugbestellung aufgegeben und Slots am Londoner Flughafen Gatwick gekauft, um das Wachstum anzukurbeln. Im November des vergangenen Jahres wurden 196 neue Airbus-Maschinen geordert, die Wizz Air von 2025 an zugehen sollen. Bis zum Ende der Dekade will Váradi die Flotte auf 500 Flugzeuge aufgestockt haben, Ende 2021 waren es 150 Maschinen.